Von Bernd Niquet
Als Argentinien seine beiden Umschuldungen gemacht hat, in den Jahren 2005 und 2010, habe ich jeweils nur gut die Hälfte meiner Anleihen getauscht und den Rest einfach liegengelassen. Ich habe dabei an den alten Kostolany gedacht und seine Geschichten von Zarenanleihen und Anleihen des Deutschen Reiches.
Ich habe damals gedacht: Vielleicht erholt sich Argentinien so gut, dass sie wieder voll an die Finanzmärkte zurückkehren – und dann zahlen sie auch die alten Anleihen zu einem guten Kurs zurück.
Jetzt jedoch haben Hedgefonds vor einem US-Gericht für auf US-Dollar lautende alte Argentinienanleihen auf volle Rückzahlung geklagt – und Recht bekommen.
Die Situation, was nun passieren wird, ist noch unklar. Doch meine Altanleihen, die ich im Jahr 2002 für Kurse zwischen 30 und 40 gekauft habe, sind dadurch an der Börse auf über 80 gestiegen.
Einerseits freue ich mich darüber, andererseits könnte ich kotzen. Denn ich fahre ja auf dem Ticket dieser Heuschrecken und Halsabschneider mit.
Es ist wirklich unfassbar, was in unserer Welt passiert. Wer bereits Geld hat, bekommt immer mehr. Wer hingegen arm ist, dem schnürt man noch zusätzlich die Kehle zu.
Und das alles ist gedeckt durch lauter ehrbare Männer.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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**** Die wirkliche Wirklichkeit liegt stets Jenseits des Geldes! ****
Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Dritter Teil", Leipzig 2013, 607 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-95488-235-9.
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