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Aktienmärkte und Terrorangst

Donnerstag, 19. November 2015 um 08:25

Von Thomas Grüner
Knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ ist Paris erneut zum Schauplatz unmenschlicher Grausamkeit geworden. Insgesamt verloren mehr als 120 unschuldige Menschen bei den terroristischen Attacken in der Pariser Innenstadt ihr Leben. Die ganze Welt zeigt sich solidarisch mit Frankreich, der Schock sitzt tief.

Die Angst regiert. Und der Terror zieht Kreise. Nachdem die Attentäter erfolglos versucht hatten, ins Pariser Fußballstadion zu gelangen, war es dem DFB ein großes Anliegen, das anstehende Freundschaftsspiel gegen Holland in Hannover dennoch durchzuführen. Es sollte ein Fußballspiel mit Symbolwirkung werden. Eine Demonstration europäischer Einigkeit, ein Zeichen gegen den Terror: Wir lassen uns nicht einschüchtern! Letztendlich wurde das Spiel dann doch abgesagt, die Hinweise auf einen geplanten Anschlag hatten sich zunehmend verdichtet – die Außenwirkung damit natürlich fatal. Das gewollte Signal der Stärke hat sich ins Gegenteil verkehrt und die Verletzlichkeit unserer freien Gesellschaft nochmal eindrucksvoll vor Augen geführt.

Rationale Börsen

In der aktuellen Situation wirken die Entscheidungsträger aus Sport und Politik fast rat- und hilflos. Auf der einen Seite sollte man Stärke und Einigkeit zeigen, auf der anderen Seite ist es natürlich das oberste Gebot, die Bürger zu beschützen. Es lässt sich kontrovers diskutieren, ob die Absage des Freundschaftsspiels nun richtig war oder nicht. Gleichzeitig stimmt es bedenklich, wie einfach es in der aktuellen Phase ist, Einfluss auf gesellschaftliche Ereignisse zu nehmen.

So tragisch und schmerzhaft diese Ereignisse sind, die Welt muss und wird sich dennoch weiterdrehen. Andere Dinge werden wieder in den Fokus rücken. Die Börse verfügt über jede Menge Erfahrung im Umgang mit katastrophalen Ereignissen und kann deshalb bei der Vergangenheitsbewältigung hilfreich sein. Es gilt festzuhalten: Sowohl die Anschläge auf das World Trade Center im Jahr 2001, auf die Madrider Pendlerzüge im Jahr 2004 und das U-Bahn-Attentat in London 2005 konnten übergeordnete Marktzyklen nicht zu Fall bringen. Die kurzzeitige Schockwirkung war da, aber selbst nach dem verheerenden Anschlag auf das World Trade Center benötigten die globalen Aktienmärkte nur zwischen 13 und 20 Handelstage, um die entstandenen Kursrückgänge wieder aufzuholen. Bei den Anschlägen in Madrid und London war die Reaktion noch moderater. Der Markt zeigt dem Terrorismus schnell die kalte Schulter!

Unser Partner Fisher Investments drückt es in einer aktuellen Kolumne treffend aus: „Aktienmärkte sind eine Art Mikrokosmos des andauernden Kampfes gegen den Terror. Wenn ein Anschlag erfolgt, ist es typisch und absolut nachvollziehbar, dass Angst und Unsicherheit zu diesem Zeitpunkt im Fokus stehen. Aber es gibt übergeordnete Themen: Freie Gesellschaften haben sich ihre Freiheit stets bewahrt. Die Weltwirtschaft wächst, Menschen leben länger und gesünder, die Gesellschaft ist sozial. Trotz aller Anstrengung der Terroristen in den vergangenen 14 Jahren haben sie es niemals geschafft, eine dauerhafte Atmosphäre der Angst in der freien Welt zu installieren!“

Crash an der Börse?

Wer Angst vor dem nächsten Anschlag hat, wird gesellschaftliche Großereignisse meiden. Dasselbe Verhaltensmuster gilt an der Börse: Jeder will den großen Crash verhindern. Erinnern Sie sich an die Ankündigung von Crash-Prophet Martin Armstrong, dass am 17. Oktober die Märkte kollabieren? Und was ist tatsächlich passiert? Der Oktober wurde zum besten Monat seit vielen Jahren! Die vorherige Korrektur war nicht außergewöhnlich – ja geradezu typisch für reifere Bullenmärkte. Angst verkauft sich aber einfach zu gut. Gerade in unruhigen Phasen finden derartige Prognosen viel Gehör, weil Menschen emotional reagieren. Die Fakten und Wahrscheinlichkeiten bleiben dann leider auf der Strecke.

Fazit: Börsen haben gegenüber Menschen einen großen Vorteil: Sie bilden Ereignisse gnadenlos rational ab, zeigen keine Emotionen. Auf die Terroranschläge in Paris haben die Märkte per Saldo kaum reagiert. In besorgniserregenden Zeiten wie heute sendet die Börse ein wichtiges Signal. Auch wenn die Ereignisse in Paris schrecklich sind und uns nachdenklich machen: Die freie Welt lässt sich nicht so einfach unterkriegen!

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner ist Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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