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Am Anfang war das Vertrauen

Donnerstag, 6. Oktober 2016 um 08:45

Von Thomas Grüner
Der kuriose Wettkampf geht weiter: Wer macht sich unbeliebter – Politiker oder Banken? Gründe, dass die Banken in diesem „Wettstreit“ aktuell die Nase vorn haben, gibt es viele. Ein zuverlässiger Treiber für negative Publicity: die Deutsche Bank. Breuer gegen Kirch, Ackermanns Victory-Zeichen, Libor- und Euribor-Manipulationen, Geldwäsche, Sanktionsverstöße, jetzt die Milliardenstrafe für den Umgang mit faulen Hypothekenkrediten – viel Angriffsfläche für Kritiker des Bankensystems. Selbst die „saubere“ US-Bank Wells Fargo schockt die Öffentlichkeit mit der millionenfachen Eröffnung von Phantomkonten. Untreue, Raffgier, alles wird auf dem Rücken des Kunden ausgetragen.

Politiker lenken gerne ab

Und was machen die Politiker? Diese dürften angesichts des Banken-Bashings erst einmal froh darüber sein, nicht selbst in der Schusslinie zu stehen. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel geht sogar in die Offensive und stimmt in die Deutsche Bank-Kritik mit ein. Eine leider „logische“ Reaktion darauf, wenn er selbst in seiner Partei und Ministerium unter Druck steht.

Ironischerweise meldet sich Gabriel mitten aus den Verhandlungen mit dem Iran zu Wort (erinnern Sie sich an die Sanktionsverstöße der Deutschen Bank, die mit dem Iran unlängst verbotene Geschäfte tätigte?). Heute heißt es: Der Iran würde ja gerne mit Deutschland ins Geschäft kommen. Aber die Deutsche Bank ist kein verlässliches Institut, um diese Geschäfte abzuwickeln. Interessante Wendungen! Willkür der übelsten Sorte.

Politik missbraucht Vertrauen der Anleger

Vor 2009 angeschaffte Fondsanteile sind steuerfrei – Zitat Peer Steinbrück. Sein Nachfolger Wolfgang Schäuble verkündet: Die ehemals dauerhafte Steuerbefreiung hat nur noch bis zum 31.12.2017 Bestand. In der großen Koalition eingeführt, von der großen Koalition wieder abgeschafft. Reingelockt und abgezockt! Politiker stellen Geschäftspraktiken der Banken an den Pranger, verstoßen allerdings selbst gegen elementare Werte: Vertrauen wird vernichtet.

Politischer und geschäftlicher Anstand wird zum Fremdwort im täglichen Umgang. Wo bleibt die Protestbewegung? Verärgerte Menschen, die Schilder hochhalten? Nichts zu sehen. Man hat resigniert. Für die großen Investoren dieses Landes gilt einmal mehr: Versprechen von Politikern und Banken können sich mittel- und langfristig als wertlos herausstellen. Bei den Banken hat man den Eindruck, dass diese für den wirtschaftlichen Erfolg über Leichen gehen und sich wenig um rechtliche Rahmenvorgaben scheren. Bei Politikern hat man den Eindruck, dass die eigene politische Karriere über allem steht. Besorgniserregend!

Vertrauensverlust als Gefahr

Aus unserer Sicht eine der größten Gefahren für die Zukunft: Der absolute Vertrauensverlust der Bürger schreitet voran. Verlässlichkeit scheint ausgestorben zu sein. Nicht nur in der Politik, sondern auch zusehends in der Wirtschaft. Das setzt vermehrt radikale Kräfte frei. Die Phänomene „AfD“ und Trump sind somit leicht zu erklären. Eine gefährliche Amnesie: „Geschichtsvergessenheit“ greift um sich.

Fazit: Die Basis unseres Wohlstands waren und sind eine starke Wirtschaft und eine starke Gesellschaft. Gestützt auf Werte wie Verlässlichkeit und Vertrauen. Politiker und Banker beschädigen diese Werte derzeit Hand in Hand. Besorgniserregend. Ohne Vertrauen gehen unsere Werte verloren.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner ist Firmengründer und Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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