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Verrückte Ideen vermeiden

Donnerstag, 11. März 2021 um 17:25

Von Thomas Grüner
Rein rechnerisch hat der heftige COVID-Absturz im Frühjahr 2020 den Bullenmarkt beendet, der am 9. März 2009 seinen Ursprung fand. Der Aktienmarkt zeigt jedoch weiterhin typische spätzyklische Eigenschaften, die eher auf eine kurze Unterbrechung des übergeordneten Bullenmarktzyklus schließen lassen. Exakt zwölf Jahre nach diesem bedeutsamen Wendepunkt im März 2009 hat sich die optimistische Marktstimmung fest etabliert. Aktienindizes erreichen neue Höchststände und der positive Marktverlauf wird in gewissem Sinne als gegeben angesehen. In diesem Bewusstsein sehen sich viele Anleger dazu genötigt, „besondere Ideen“ zu verfolgen – die sich bei einem Zykluswechsel als besonders gefährlich entpuppen.

Kuriose Ideen etablieren sich

Wenn die Performance der breiten Märkte nicht mehr ausreicht, ist es an der Zeit für verrückte Ideen. Wie wäre es zum Beispiel, die globale Diversifikation zu vernachlässigen und sich auf einzelne Aktien zu konzentrieren? So könnte die Altersvorsorge aus einem simplen Sparplan, beispielsweise ausschließlich auf die Tesla-Aktie, bestehen. Würden wir uns in einer skeptischen Marktphase befinden, würde dieses Vorhaben in die Kategorie „blanker Wahnsinn“ fallen und abgehakt werden. Aber in einem optimistischen Umfeld klingt es eben für viele Anleger gar nicht mehr so verrückt.

Wenn die Märkte sowieso steigen, dann sind auch die Unternehmen nicht mehr übermäßig interessant, die solide Gewinne erwirtschaften und nachhaltig wachsen. Diese Unternehmen sind dem Markt ja „bekannt“ und somit ist eine Investition eher langweilig. Spannender ist es dagegen, in zukunftsorientierte Themen zu investieren. Die Gewinner von heute zählen nicht, gesucht sind die Gewinner von morgen!

Aus dem rationalen Blickwinkel wirken diese Vorhaben töricht. Das Problem ist jedoch, dass im Rahmen einer aufkeimenden Euphorie diese rationale Wahrnehmung zunehmend verschwindet. Sobald Anleger flächendeckend ihre Rendite-Jagd beginnen, steigt die Erwartungshaltung in ungesunde Dimensionen an.

Fehlerpotential wächst

Warum war das Platzen der Technologie-Blase zur Jahrtausendwende ein derart einschneidendes Erlebnis für viele Aktienanleger? Weil sich eben nicht die rationalen, global diversifizierten Anleger im Markt befunden haben, die auch längere Durststrecken mit eisernem Durchhaltevermögen meistern. Es war die Zeit der offensiven Akteure, die aus Renditegesichtspunkten in Nasdaq, Nemax und Co. investierten. Gefährlich an einer derartigen Euphorie ist ihr zeitlicher Verlauf: Sie zerplatzt eben gerade nicht am finalen Hochpunkt des Bullenmarkts! Sie überdauert den Zykluswechsel und verleitet Anleger dazu, in der Phase des rollenden Tops sämtliche Warnsignale als „Nachkaufchance“ zu interpretieren und den verheerenden Abwärtsstrudel voll mitzunehmen, welcher erst gegen Ende der Bärenmarktphase zur Entfaltung kommt. Zwei Drittel der Abwärtsbewegung finden im letzten zeitlichen Drittel eines Bärenmarkts statt!

Fazit: Welche Erkenntnisse lassen sich daraus für die aktuelle Marktphase gewinnen? Anleger sollten sich über das Prinzip „Je reifer der Zyklus, desto verrückter die Ideen“ ihre Gedanken machen. Der nächste Bärenmarkt kommt – und je offensiver die Anleger agieren, desto verheerender wird sie diese Abwärtsphase erwischen. Der globale Aktienmarkt überwindet jeden Bärenmarkt und erreicht ansprechende Durchschnittsrenditen. Das bringt den wirren Renditejägern allerdings nichts, die ohne jegliche Risikodiversifikation im Bärenmarkt irreparable Schäden erleiden. Passen Sie gut auf!

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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