Von Marc Nitzsche
Seit Mitte Februar kennen die Notierungen der Industriemetalle eigentlich nur den Weg südwärts, wobei sich die Abwärtsdynamik zuletzt nochmals erkennbar verstärkt hat. Auf dem nunmehr erreichten Kursniveau mehren sich allerdings die Stimmen, die den Sektor nunmehr wieder als interessant für Long-Engagements erachten. Ob man sich dieser Ansicht anschließen sollte, wollen wir heute kurz näher beleuchten.
Rentabilität teilweise nicht mehr gegeben
Zur Begründung ihrer Auffassung verweisen die letzten verbliebenen Industriemetall-Bullen auf den Umstand, dass die Weltmarktpreise für bestimmte Buntmetalle unter den Produktionskosten liegen. Dies betrifft in erster Linie Aluminium und Zink, aber auch bei Nickel und Kupfer wird es langsam aber sicher eng. Und im Gedenken an die bekannte Börsenweisheit, dass man eigentlich nichts verkehrt machen kann, wenn man Rohstoffe zu Kursen kauft, die unter den Herstellungskosten liegen. Längerfristig mag diese These sicherlich ihre Berechtigung haben. Auf Sicht von einigen Wochen sind jedoch andere Aspekte von größerer Wichtigkeit.
Konkret handelt es sich dabei um den Zustand der Weltwirtschaft, da die Industriemetalle sehr konjunktursensitiv sind. Und diesbezüglich haben sich die Perspektiven unlängst eingetrübt. Sowohl aus den USA als auch aus China kommen seit Mitte März nur noch mäßige Konjunkturdaten. Daraus resultieren Nachfragesorgen, die einen Belastungsfaktor darstellen, der sich so schnell auch nicht in Wohlgefallen auflösen wird. Von daher ist weiter Vorsicht in diesem Bereich geboten.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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