Von Frank Sterzbach
Die Börsen-Schlagzeile der vergangenen Handelswoche lieferte die Europäische Zentralbank (EZB). Sie senkte am Donnerstag erneut den Leitzins. Mit 0,50 Prozent ist dieser so niedrig wie noch nie. Somit reagierte die Zentralbank auf die schwachen Konjunkturdaten in der Eurozone. Die Leitzinssenkung soll die Banken zur Vergabe von mehr Krediten ermuntern. Die Betonung liegt hierbei auf „soll“. Schon Tage vor dem Zinsentscheid spekulierte der Aktienmarkt nach schwachen Ifo-Daten auf eine Zinssenkung.
Richtiger Riecher
Allerdings blieb der große Jubel aus. Was uns aber keineswegs verwundert, denn die Leitzinssenkung hatte der Markt bereits in den Tagen zuvor eingepreist. Somit hat der Dax den richtigen Riecher bewiesen. Hätte die EZB den Zins nicht gesenkt, hätte es in der Folge wohl einen herben Rückschlag beim Dax gegeben. Doch es kam so, wie es der Aktienmarkt antizipierte. Trotzdem ist die Luft beim Dax nach den jüngsten Kurszuwächsen dünner geworden.
Zumal sich der Dax mit einem bemerkenswerten Plus von 2 Prozent am Freitag einen dicken Schluck aus der Kurs-Pulle genehmigte. Auslöser waren gute Daten vom US-Arbeitsmarkt. Mit 8.122 Punkten erzielte der deutsche Leitindex am Freitag den höchsten Schlusskurs aller Zeiten. Weiteres Kurspotential wird freigesetzt, wenn der starke Widerstand in der Kursregion von 8.150 Punkten überwunden wird. Dort, bei exakt 8.152 Punkten, befindet sich das seit 2007 gültige Allzeithoch auf Intraday-Basis. Wird dieses in den nächsten Tagen überwunden, wäre dies wohl die Börsen-Schlagzeile der kommenden Handelswoche.
Frank Sterzbach ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Finanzen & Börse" – ein wöchentlich erscheinender Gratis-Newsletter mit Informationen rund um die Themen Geldanlage, Börse und Finanzen. Unter www.finanzenundboerse.de kann der Börsenbrief kostenlos und unverbindlich abonniert werden.
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