Von Marc Nitzsche
Obwohl die Rohstoffpreise im ersten Quartal 2014 zum ersten Mal seit zwei Jahren auf breiter Front anzogen, hielt sich das Investoren-Interesse an den Schätzen von Mutter Natur in Grenzen. Dies beweist die Tatsache, dass sich die Investment-Ströme in Rohstoffe zwischen Januar und März dieses Jahres nicht positiv entwickelten.
So verzeichnete der Sektor in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres Mittel-Abflüsse von insgesamt 8,5 Milliarden Dollar. Aus Produkten, welche die Entwicklung von Rohstoff-Indizes abbilden wurden sogar 10 Milliarden Dollar abzogen. Offenbar bevorzugen Anleger momentan also verstärkt Einzel-Rohstoffe, was auch daran zu erkennen ist, dass entsprechende Anlage-Instrumente im April den dritten Monat in Folge Mittel-Zuflüsse verzeichneten. Möglicherweise stellt dieses „Commodity Picking“ aber nur den Beginn einer neuen, groß angelegten Rohstoff-Hausse dar. Gute Gründe dafür gibt es durchaus.
Sektor derzeit attraktiv
Besonders attraktiv als Depot-Beimischung ist das Segment unter anderem deshalb, weil die Korrelation zu Aktien unlängst stark zurückgegangen ist. Darüber hinaus hat sich die Termin-Struktur-Kurve verändert (viele Rohstoffe notieren derzeit in Backwardation). Dies hat zur Folge, dass bei einer Buy-and-Hold-Strategie statt Roll-Verlusten Roll-Gewinne entstehen. So erfreulich dieser Umstand auch sein mag, wird voraussichtlich erst dann wieder vermehrt Kapital in die Rohstoff-Märkte fließen, wenn die Bullen vor allem bei den Energie- und Metall-Preise das Ruder wieder übernehmen. Dagegen spricht jedoch das derzeit recht üppige Angebot!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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