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Sind deutsche Aktien überbewertet?

Dienstag, 15. Juli 2014 um 15:58

Von Stefan Böhm
Die Börsen erholten sich zuletzt etwas vom Kursrutsch in der Vorwoche, auch der Dax stieg zeitweise wieder über die Marke von 9.750 Punkten. Besondere Gründe dafür gab es wenige, immerhin legte die Citigroup gute Quartalszahlen vor und es gab eine Zunahme bei den Übernahmen (M&A). Offenbar sahen viele Anleger die niedrigeren Kurse als Einstiegsgelegenheit. Am Dienstag wird sich der Fokus vermutlich auf die Rede der Chefin der US-Notenbank vor dem Kongress richten.

Daneben ist diese Woche auch vollgepackt mit Zahlen: Ab Dienstag stehen jeden Tag wichtige US-Konjunkturdaten an – voraussichtlich werden sie weiter nach oben zeigen. Beim ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland war dies leider nicht der Fall, er ging erneut zurück. Ebenfalls marktbewegend könnten sich die Zahlen zum BIP in China im zweiten Quartal auswirken, dafür müssten die Zahlen aber überraschen. Derzeit rechnet die Mehrheit der Volkswirte mit einem Expansionstempo wie im Vorquartal, d.h. +7,4 Prozent. Es würde uns aber nicht wundern, wenn die Aktienmärkte noch mehr von den Quartalszahlen aus den USA bewegt werden. Jeden Tag legen Schwergewichte (in Deutschland auch SAP) Ergebnisse vor und am Ende der Woche könnte bereits ein allgemeiner Trend erkennbar sein.

Die Börsen, zumal die in Europa und den USA, haben zuletzt einen Rückschlag erlitten. Das wirft wie immer die Frage auf, ob Aktien schon überbewertet sind oder ob sie noch Potential haben. Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. So ist beispielsweise ein historischer Vergleich der KGV-Bewertung interessant, liefert aber dennoch keine eindeutigen Handlungsanweisungen. Letztlich kommt es auf die Interpretation der Zahlen an – und die ist immer subjektiv. Aktuell liegt das KGV des Dax auf Basis der für 2014 erwarteten Gewinne nach unseren Berechnungen bei 13,3 und das ist unter dem historischen Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre von etwa 14,5. Oberflächlich betrachtet hätte der Dax demnach noch Kurspotential.

Skepsis überwiegt immer noch

Aber Schlussfolgerungen für die Kursentwicklung der nächsten Zeit lassen sich daraus nicht ziehen, denn oftmals wich die Bewertung in der Vergangenheit über einen langen Zeitraum vom Durchschnitt ab. Immerhin eine objektive Aussage aber erlaubt unserer Ansicht nach das aktuelle KGV: Eine klare Überbewertung gibt es nicht! Bei vielen Anlegern überwiegt trotzdem immer noch die Skepsis – geprägt auch durch die schlechten Erfahrungen der Finanzkrise und der Eurokrise. Und in jüngster Zeit gab es eben wieder negative Meldungen: Die Ereignisse um die portugiesische Bank Espirito Santo haben wieder ein negatives Schlaglicht auf den Stand der Eurokrise geworfen und die europäischen Konjunkturdaten enttäuschten zuletzt ebenfalls. Die daraus resultierende Verunsicherung ließ die Kurse in der vergangenen Woche purzeln.

Doch eine schlechte Nachrichtenlage spricht nicht per se für fallende Kurse und umgekehrt, denn schließlich sind die aktuellen Informationen schon in den Kursen eingearbeitet. Es kommt daher auf die Erwartungen an und so kann beispielsweise eine schlechte Nachrichtenlage bedeuten, dass es in Zukunft wieder besser wird. Lange Rede, kurzer Sinn: Ob der Dax zum Jahresende höher steht als heute, hängt davon ab, wie sich die Lage der Weltkonjunktur und wie sich die Gewinne der Unternehmen entwickeln. Bei beidem sehen wir trotz der jüngsten Enttäuschungen weiterhin eine aufwärts gerichtete Tendenz. Kurzfristig können negative Meldungen aber immer wieder für Rückschläge sorgen.

Fazit: Der Dax hat sich zu Beginn dieser ereignisreichen Woche stabilisiert. Das muss aber noch nicht viel bedeuten, negative Überraschungen könnten den Index wieder drücken. Auch charttechnisch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Bislang bleibt es aber bei dem Muster, dass Korrekturen von vielen Anlegern rasch wieder zum Einstieg genutzt werden. Trotzdem ist die seit März bestehende Aufwärtstendenz erst einmal beendet und auf mehr als eine Seitwärtsbewegung sollte vorerst nicht gehofft werden.

Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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