Von Bernd Niquet
Es ist nur der winzige letzte Satz einer kleinen Meldung – und doch ist er sehr interessant. Wer seinerzeit einen Dollar bei Lehman Brothers investiert hat, soll etwa 20 Cents heraus bekommen, heißt es da. Da ich seinerzeit nur 10 Cents für den Dollar bezahlt habe, wäre das ein Ertrag von 100 Prozent. Doch es liegen ja noch viele Wenns und Abers dazwischen.
Ansonsten haben die Insolvenzverwalter von Lehman Brothers bisher mehr als 1 Milliarde Dollar für die Abwicklung kassiert, schreibt die Presse. Warum das nun wieder sein muss? Manche Anwälte kassieren dabei 1.000 Dollar die Stunde. Als es in Deutschland bei der Treuhandanstalt um Millionen ging, habe ich selbst miterlebt, wie Berater 5.000 DM am Tag gekostet haben. Wenn wir dagegen an die Lehman-Summen denken, passt es schon wieder.
Währenddessen zahlt Argentinien gerade 6,6 % Zinsen für alle zur zweiten Umschuldung angemeldeten Altbonds. Das sind 20 % des aktuellen Kurswertes. Für die anderen, nicht zur Umschuldung angemeldeten Anleihen gibt es private Übernahmeangebote. Es kommt Bewegung in die Sache.
Altspekulationen sind derzeit nicht das Schlechteste. Doch das ist nur so, weil das Wetter an den Märkten wieder sonniger ist. Hoffentlich bringt man die Deals durch, bis der nächste Sturm aufzieht.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
… AUCH IM HERBST IMMER NOCH AKTUELL: DIE FINANZKRISE!
Bernd Niquet, "Wie ich die Finanzkrise erfolgreich verdrängte", Leipzig 2010, 465 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-86901-830-0.
Einige prominente Stimmen zum Buch:
„Es hat mir die Augen geöffnet.“ Bernard L. Madoff
„Ich schreibe seitdem ein eigenes Buch.“ Jérôme Kerviel
„Wir sind noch gar nicht tot.“ Richard Fuld
„Ich auch nicht.“ Bernard Cornfeld
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