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Sklaverei ist Selbstbestimmung

Freitag, 31. Oktober 2014 um 21:59

Von Bernd Niquet

Es ist nahezu unfassbar, was derzeit alles passiert. Und manches puzzelt sich tatsächlich sogar zu einem, wenn auch nicht schönen, so aber doch stimmigen Bild zusammen.

Dass in unserer Wirtschaftstheorie bereits seit Adams Smiths Zeiten etwas falsch läuft, war mir schon immer klar. Denn Smith brauchte die göttliche Hand der Vorsehung, um die Stabilität seiner wirtschaftlichen Ordnung abzuleiten. Die zudem durchaus wirklichkeitsfremd ist, denn in ihr tauschen freie Wirtschaftende im friedlichen Handel ihre Waren gegeneinander.

Die Wirklichkeit sieht hingegen völlig anders aus. Hier geht es um die Vorfinanzierung von Projekten, um Schuldendruck, der die Menschen zum Wirtschaften zwingt, nicht aber um die harmonischen Tauschgeschäfte, wie sie die Klassik und Neoklassik auch heute noch unseren Studenten lehrt.

Doch erst, als ich vor kurzem die Sendung „Der Kapitalismus“ auf Arte sehe, verstehe ich, warum. Denn Smith hat den damaligen Sklavenhandel ausgeblendet, den wollte er nicht beschreiben, obwohl dort bereits damals genau die Wirtschaftsprinzipien des Erwirtschaftens der Vorfinanzierung großer Projekte zentrales Wirtschaftselement gewesen sind.

„Die Sklaverei war Adam Smiths blinder Fleck“, heißt es dazu in der Dokumentation.

Und ist das nicht auch heute bei uns so?

Heute ist es zwar nicht mehr unbedingt die Vorfinanzierung der Sklaventransporte, um die sich die Wirtschaft dreht, dafür aber der immer stärker zunehmende Margendruck, der zur Sklaverei führt. Wir kennen das ja alles bei der Billigproduktion in Fernost. Doch jetzt ist noch etwas Neues dazugekommen – und zwar aus der Mitte unserer Gesellschaft.

Die Unternehmen Apple und Facebook, denen nahezu jeder Deutsche heute täglich die Gewinne steigert, bieten ihren Mitarbeiterinnen an, ihnen zu finanzieren, sich Eizellen entnehmen und einfrieren zu lassen, um so ihren Kinderwunsch aufzuschieben und länger voll arbeiten zu können. Offiziell heißt es dazu, dies geschehe, um den Frauen weitreichendere Selbstbestimmungsrechte hinsichtlich ihres Berufslebens zu ermöglichen. Ich denke allerdings, wer nicht beide Augen verschließt, erkennt hier sehr deutlich eine neue Form der Sklaverei. Interessant ist der Begriff, der hierzu erfunden wurde: Social Freezing.

Mir fehlt das Sprachverständnis, um beurteilen zu können, ob es sich dabei um ein Schönreden oder vielmehr ein Bloßstellen handelt. Soziales Einfrieren? Heißt dass, dass Einfrieren etwas Soziales ist oder dass das Soziale eingefroren wird?

Sofort muss ich an Adam Smith denken. Die Sklaverei ist sein blinder Fleck gewesen. Bei uns sieht es jedoch nicht viel anders aus, allerdings gehen wir noch einen Schritt weiter. Bei uns muss die Sklaverei nämlich gar nicht verschwiegen werden, wir nennen sie einfach Selbstbestimmung.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

******************* Und vergessen Sie nie: ********************
**** Die wirkliche Wirklichkeit liegt stets Jenseits des Geldes! ****

Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Dritter Teil", Leipzig 2013, 607 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-95488-235-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

 

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