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Mein täglicher Rassismus

Freitag, 29. Januar 2016 um 22:24

Von Bernd Niquet

Eigentlich hätte ich gedacht, niemals ein Rassist sein zu können. Ich bin ja schließlich mit schwarzer Musik aufgewachsen und mit farbigen US-Soldaten, die abends immer im Nachtbus erzählten, welche Freiheit ihnen Deutschland bot gegenüber den Diskriminierungen in den USA.

Doch wenn ich mich jetzt einmal umschaue, was heute so alles verlangt wird, dann bin ich wohl wirklich ein ziemlicher Rassist.

Doch was ist Rassismus eigentlich genau? Wenn man eine Menschenrasse gegen die andere abwertet, oder? Aber ist es nicht bereits rassistisch, überhaupt von unterschiedlichen Rassen auszugehen? Und was ist, wenn ich Unterschiede bei Menschen durch kulturelle Verschiedenheiten erkläre, ist das dann auch rassistisch?

Wenn ich sage, Italiener sind lärmender als Deutsche und mehr an Kontakten und Sexualität ausgerichtet, dann wird man das, selbst wenn man böswillig ist, nicht rassistisch auslegen können, sondern muss es als kulturell bedingt sehen.

Doch wenn man sagt, Afrikaner vermehren sich stärker als Europäer, dann sei das rassistisch, höre ich heute. Aber warum machen sie das? Was ist, wenn das zum Überleben der Sippe erforderlich ist? Oder weil es dort nicht so einen Wohlstand gibt? Hat das dann etwas Rassistisches?

Wie dagegen sieht es aus, wenn ich feststelle, dass Afrikaner bessere Langläufer als Europäer sind? Das ist schon eher rassistisch, denke ich. Und dass Brasilianer weit besser mit dem Ball umgehen können als Europäer, ist das nicht sogar Rassismus pur?

Es scheint also gar nicht so leicht zu sein, deswegen schaue ich einmal im Lexikon nach. Bei Wikipedia steht: „Rassismus ist eine Ideologie, die „Rasse“ in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet und Rassen nach Wertigkeit einteilt.“ Und „biologistisch“ bedeutet, etwas durch biologische Gesetzmäßigkeiten zu erklären.

Kulturelle Unterschiede festzustellen, ist dann also nicht rassistisch. Wenn ich daher sagen würde, dass sich Afrikaner aus kulturellen Gründen stärker fortpflanzen als Europäer, bin ich also kein Rassist. Es sei denn, ich würde den kulturellen Verschiedenheiten einen Rassenhintergrund geben. Bei den Langstreckenläufern erweist sich eine derartige Argumentation hingegen als äußerst schwierig. Wer also darauf hinweist, dass Afrikaner den Europäern überlegen sind, ist ein glasklarer Rassist.

Freilich ist das dann natürlich ein „guter“ Rassismus“, würden die Gralshüter des Rassismus bei uns sicherlich sagen, denn wenn Äthiopier für besser gehalten werden als Deutsche, ist das ja gut. Überhaupt ist ja jeder, der bei uns sagt, Deutsche sind scheiße, gut, obwohl er ein Rassist ist. So verrückt kann das werden.

Neulich ist mir allerdings der absolut nicht mehr zu übertreffende Rassismus begegnet, der so ungeheurer ist, dass ich wütend werde, als ich es begreife. Und hier sind wir feinen Deutschen keineswegs außen vor. Ich meine die Tatsache, Kinder mit einem Gendefekt „mongoloid“ zu nennen. Was für ein unglaublicher rassistischer Affront das am Volk der Mongolen ist!

Wenn das die AfD gesagt hätte, wären sich alle Parteien einig, dass diese Partei sofort verboten werden müsste.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

 

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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