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Sie und ich und der Weltuntergang

Donnerstag, 14. April 2016 um 13:21

Von Bernd Niquet

Seit einem guten Jahr schaue ich regelmäßig die Sendung „quer“ von Christoph Süß vom BR, immer in der Wiederholung auf ARD-alpha am Sonntag, gleich nach der Sportschau. Da gibt es jede Woche ein Highlight, das seinesgleichen sucht.

Gerade habe ich gesehen, dass der Mann auch Bücher schreibt, und sein Buch „Morgen letzter Tag!“ ist wirklich bestes Futter auch für jeden Börsianer. Denn es geht um den Weltuntergang.

Es ist das erste Buch seit Jahren, das ich wirklich gerne zur Hand nehme. Was mich daran besonders begeistert ist, wie Süß aufzeigt, dass wir eigentlich zwangsläufig immer in paradoxen Situationen landen, wenn wir die Dinge zu Ende denken.

Die Philosophen, mit denen ich mich bevorzugt beschäftigt habe, die Radikalen Konstruktivisten, sagen: Alle unsere Theorien sind nur unsere Konstruktionen. Und wenn wir dabei auf Paradoxien stoßen, zeigt uns das, dass wir in diesem Moment mit unseren Theorien an die Wirklichkeit angestoßen sind.

Süß bringt hierzu wunderbar augenfällige Fälle, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind, wie beispielsweise diese hier: Es sei doch recht paradox, ein Buch zu kaufen, dass sich gegen Konsum richtet.

Oder in Hinsicht auf unser Wirtschaftssystem und die Politik, dass heute immer mehr Menschen dafür sind, dass immer mehr Menschen dagegen sind. Oder dass man seine Wut darüber durchaus einmal herauslassen muss, wenn dann aber die Wut herausgelassen ist, auch die Luft raus ist.

Das alles sind Momente, in denen wir an die Wirklichkeit anstoßen. Und bezieht man es auf die Börse, bedeutet das: Würde man alle Kauf- und Verkaufsargumente nachvollziehen, würde man unweigerlich im weißen Rauschen ankommen. Oder bei einem schwarzen Loch. Denn auch schwarze Löcher gibt es wohl in Wirklichkeit nicht, sondern sie weisen eher auf ein Versagen unserer Theorien in einem Bereich hin.

Nicht an die Wirklichkeit stoßen jedoch die ganzen Untergangstheorien an. Denn die treffen irgendwie niemals ein. Auch als die „spätrömische Dekadenz“ einsetzte, hatte das Römische Reich anschließend ja noch ein halbes Jahrtausend Bestand.

Dennoch: „Schlussendlich“, so Süß in seinem wunderbaren O-Ton, „haben sich noch die meisten Kulturen irgendwann aus der Geschichte verabschiedet. Und warum? Nun, so genau weiß das keiner. Multikausal, sagt man.“

Mehr kann man oft nicht sagen. Meistens sogar.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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