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M&M: Die Märkte oder Macron?

Donnerstag, 4. Mai 2017 um 13:31

Von Bernd Niquet

Seit ich mit dem Schreiben angefangen habe, war mir die Regentschaft der Finanzmärkte über die Realwirtschaft immer eine der Tatsachen, die mir am meisten zu schaffen gemacht haben.

Natürlich ist es wunderbar, dass man an den Märkten als einzelner Anleger frei agieren und sein Glück suchen und sogar finden kann. Doch dass die Gesamtheit der Anleger dabei vom großen Geld dominiert wird und dieses somit das Schicksal nicht nur der Wirtschaft, sondern aller Nationalstaaten wirksam lenkt, darüber komme ich nur schwer hinweg.

Denn was nützt eine Demokratie, wenn die gewählten Vertreter letztlich die Befehlsempfänger der Kapitaleigner sind? Wenn sie bei ihren Entscheidungen davon abhängig sind, dass die Kapitaleigner ihnen nicht den Rücken kehren. Man schaue dazu nur die ehrenvolle SPD an, die maßgeblich mitgewirkt hat, dass Kapitaleinkommen heute weit geringer besteuert werden als Arbeitseinkommen.

Es ist wirklich ein schwieriges Thema und ein dünner Grat.

Am Wochenende stehen Präsidentschaftswahlen in Frankreich an. Emmanuel Macron wird die Wahl wohl sicher gewinnen. Doch auch er wird sich den Kapitalinteressen beugen müssen.

Hier kommt jedoch noch etwas anderes hinzu – und ich finde es keineswegs weniger teuflisch als die Regentschaft des Kapitals. Denn Macron ist genauso ein Vertreter der kleinen Elite, die Frankreich bereits seit Jahrhunderten regiert, wie das für die Präsidenten vor ihm galt.

Ein elitärer Zirkel von vielleicht tausend Studenten pro Jahr wird hier an Eliteuniversitäten ausgebildet und besitzt dadurch beinahe die Garantie, später eine entscheidende Führungsfunktion zu erhalten.

In Frankreich existiert damit noch eine zweite Ebene, mit der eine kleine Schicht von etwa vier Prozent des Volkes den gesamten Rest regiert und bewirtschaftet. Einerseits ist das die Finanzebene und hinzu kommt auch noch die Politikebene.

Und gleichzeitig verkommt in den Vorstädten die Jugend aus den ehemals von Frankreich besetzten Ländern, die genauso Franzosen sind wie alle anderen auch. Das Land, das sich Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit auf die Fahne geschrieben hat, verstößt damit weit stärker gegen dieses Vorhaben als andere Länder, die das nicht gemacht haben.

In Deutschland existieren zwar auch schlechtere Bildungschancen für die „unteren Schichten“, doch insgesamt ist das System weit durchlässiger. Vor allem im Bereich der Politik. Hier gibt es ein derartiges Elitesystem nicht.

Man mag ja über Angela Merkel, Joachim Gauck oder Martin Schulz denken, was man will, doch sie sind keine Nachkommen vom Hofe Ludwig XIV., eines kleinen, geschlossen Zirkel der Bourgeoise, der alle Macht besitzt und sie stets aufs Neue an die Seinigen weitervererbt.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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