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Heute kann jeder Dösel die Welt verändern

Donnerstag, 19. August 2021 um 13:30

Von Bernd Niquet

Als in dieser Woche das Sommerfest in meiner Wohnanlage ziemlich in die Hose ging, habe ich mich gefreut und mir ist plötzlich so etwas wie mein Lebensmotto klargeworden. Es lautet: Den Guten ein bisschen helfen und den Schlechten ein bisschen schaden.

Doch kann der Einzelne überhaupt etwas verändern? Vor entscheidenden Wahlen heißt es ja stets von den Nichtwählern, dass es überhaupt keinen Zweck hätte, zur Wahl zu gehen, weil man ja doch nichts verändern könne. Nicht nur die Wahl von Joe Biden hat jedoch gezeigt, wie entscheidend Wahlstimmen sein können.

Das meine ich jedoch eigentlich nicht, ich meine auch kein Gartenfest, sondern Situationen, in denen ein einziger Mensch ein ganzes Land oder die halbe Weltwirtschaft einsperren kann. Und braucht man dazu eigentlich eine Qualifikation, also Zeugnisse und einen Lebenslauf wie Frau Bär?

In der vergangenen Woche hat es beispielsweise ein einziger mit Corona infizierter Arbeiter geschafft, eine Teilschließung des chinesischen Hafens Ningbo herbeizuführen, woraufhin sich massive Störungen der weltweiten Lieferkette abzeichnen.

Und in Neuseeland hat eine einzige infizierte Person sogar das gesamte Land in einen Lockdown führen können. Früher brauchte es für so etwas Terroristen, heute reicht ein Infizierter. Und nein, besondere Qualifikationen sind dafür nicht erforderlich. Frau Bär könnte das also auch.

Ich bin mir allerdings sicher, dass es sich in beiden Fällen um Männer gehandelt hat. Leider sind Männer allerdings auch nicht allmächtig, denn kein Mann auf dieser Welt hat die Regentschaft von Frau Merkel verhindern können, die nun wiederum ihrerseits ein ganzes Land beinahe komplett in den Untergang geführt hat.

Was mich zurück zu den Terroristen bringt, die ja allesamt Männer sind, weil Frauen sich keine Bärte wachsen lassen können, jedenfalls die wenigsten. Und selbst wenn, dann nicht so gewaltig wie die Taliban.

Was natürlich nicht genderbewusst genug ist, weil es in einer Demokratie wie der unseren selbstverständlich das Recht jeder Frau sein muss, sich einen Bart wachsen zu lassen. Und wenn das heute noch nicht geht, muss in dem nächsten Fünfjahresplan eben daran gearbeitet werden, das zügig zu realisieren.

Was ansonsten von der Politik erarbeitet worden ist, ist ja ein schreckliches Desaster. Hier ist dann auch endgültig Schluss mit lustig, auch in dieser Kolumne.

Denn wer sich nur etwas interessiert hat für die Situation in Afghanistan, der weiß, dass die sogenannten Ortskräfte, also diejenigen, die dort für die Bundeswehr gearbeitet haben, schon seit langer Zeit um ihr Leben fürchten und händeringend versuchen, nach Deutschland zu kommen. Doch das ist meistens am Papierkram gescheitert.

Und erst jetzt, wo die Taliban bis nach Kundus vorgerückt sind, versucht man, diese Ortskräfte zu evakuieren. Dabei ist die Straße von Masar-i-Scharif nach Kundus schon lange gesperrt. In Masar-i-Scharif sitzen jedoch die deutschen Ortskräfte, die die Bundesrepublik jetzt aus Kundus ausfliegen will.

Da passt also etwas nicht. Man versucht Ortskräfte aus Kundus zu evakuieren, die sich in Masar-i-Scharif befinden. Das schafft selbst Superman nicht, ein Zwerg daher mitnichten. Und ob die Qualifikation unseres Außenministers, die Bevölkerung bei uns im Lande in den Jahren seit 2015 ständig immer wieder aufs Neue gegeneinander aufgehetzt zu haben, überhaupt ausreichend ist, um sein Ministerium zu führen?

Aber er hat ja immerhin noch sein Staatsfernsehen, dass jetzt tagtäglich genau wie die Taliban ihren Gebetskranz herunterbeten berichtet, dass noch alles gut werden wird. Und das dabei natürlich absolut (gender)gerecht handelt und die brutalen Kerle der Taliban Islamist*innen nennt. Wenigstens hier findet sich also etwas Sachverstand und Qualifikation.

Und wenn ich mir das alles jetzt so anschaue, fällt mir plötzlich auch noch ein weiteres Lebensmotto ein, und ich fürchte, es ist genau das Lebensmotto unserer politischen Führungselite. Denn es lautet: Die Zukunft liegt im Wort und nicht in der Tat.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SECHSTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2020, 621 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Bernd Niquet und seine Tagebücher: „Der wirkliche Donnerschlag kommt dann mit Verzögerung. Auch braucht mein Inneres einige Zeit, um ihn zu realisieren. Doch als die Dinge dann klar sind und in mir sacken, mache ich etwas, was ich vorher beim Tagebuchschreiben noch niemals gemacht habe. Ich unterstreiche die wichtigen Passagen nicht wie sonst mit meiner blauen Tinte, sondern mit schwarzem Filzstift. Einunddreißig Jahre schreibe ich mittlerweile Tagebuch, das zeigt die Dimension. Hinterher bin ich selbst erschrocken. Das Tagebuch sieht jetzt aus, als sei jemand gestorben. Und in meinem Inneren fühlt es sich auch tatsächlich so an.“

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt in einem ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die vorangegangenen fünf Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2018 und 2019.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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