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Das stimmt doch aber alles gar nicht

Donnerstag, 29. September 2022 um 07:30

Von Bernd Niquet

Dafür, dass wir derzeit in einem Kampf der Freiheit gegen das Barbarentum stehen sollen, geben wir ein ganz schön schiefes Bild ab, finde ich.

Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, dass das, was Russland derzeit in der Ukraine macht, ein Verbrechen darstellt. Doch muss ich deswegen Haltung annehmen und die Augen stur geradeaus gerichtet zu allem „Jawoll!“ sagen?

Nein, das muss ich nicht. Und das mache ich auch nicht.

Denn wir sind doch besoffen. Wir sind von unserem eigenen Hochmut besoffen. Und besoffene Führer sind immer schlechte Führer. Davon können allerdings wohl auch die Russen ein Lied singen. Nur trinken die sicher eher Wodka als Hochmut.

Und die Situation ist bei aller Tragik durchaus skurril. Denn für die Russen sind die Ukrainer Nazis, sie kämpfen also gegen Nazis, was sie deshalb durchaus mit unserer Bundesregierung verbindet, denn die kämpft ja ebenfalls gegen Nazis, allerdings gegen welche im eigenen Land.

Adolf Hitler ist also überall präsent. Ich halte jedoch alle Nazi-Vergleiche gleichermaßen für falsch.

Genauso falsch ist es auch, die italienische Wahlsiegerin als Postfaschistin zu bezeichnen. Denn die ersten Faschisten waren keine Rechten, sondern linke Arbeiter. Und Mussolini selbst ist ebenfalls Sozialist gewesen.

Faschismus ist ein militanter Linksextremismus. Hier finden sich keine Bürgerlichen wie bei den Rechten, die Faschisten sind Kollektivisten und Staatsgläubige, sie haben das Kollektiv über den Einzelnen gestellt und sind an Individualrechten und dezentraler Wirtschaft nicht interessiert.

Und das soll für Frau Meloni in Italien zutreffen? Ich denke, unsere Journalisten sind genauso besoffen von sich selbst und ihren „Großtaten“ wie unsere Politiker. Deshalb schreiben sie auch nur noch Heeresberichte und haben eigenen Recherchen komplett aus ihren Köpfen gestrichen.

Und dann schwingt sich auch noch Frau von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission auf, vor der Wahl in Italien den Italienern zu sagen, wenn diese Frau Meloni Ministerpäsidentin werden sollte, dann verfüge man in Brüssel über Instrumente, falls sich die Dinge in eine schwierige Richtung entwickeln.

Klingt irgendwie original wie Putin, oder?

Und den Ungarn und Polen droht von der Leyen für demokratische Mehrheitsbeschlüsse in deren Ländern Sanktionen an, weil diese Frau anscheinend glaubt, einen höheren Grad an Wahrheit zu vertreten als die Bürger in den EU-Nationalstaaten. Doch die Schweden und die Italiener haben ja bereits gezeigt, wie der Wind jetzt weht.

Wobei in diesem Zusammenhang auch einmal darauf hingewiesen werden sollte, dass von den beiden großen europäischen Gegenspielern im Ukraine-Konflikt, dem russischen Präsidenten Putin und der EU-Frau von der Leyen nur einer der beiden Gegenspieler im Rahmen einer Wahl vom Volk gewählt worden ist.

Denn war da nicht einmal ein Martin Weber, der der Wahlsieger einer großen Wahl gewesen ist, dann jedoch von Hinterzimmer-Kungeleien gemeuchelt wurde? Was für eine Basis, um andere zur Ordnung zu rufen.

Und warum lese ich bei uns eigentlich nirgendwo, dass im Donbas mehr als 90 Prozent der Bevölkerung russisch oder zumindest russischsprachig war, ihnen jedoch die ukrainische Sprache aufgezwungen wurde. Warum steht das nur in Schweizer Zeitungen?

Und sieht dadurch nicht alles irgendwie ganz anders aus? Ich empfehle dazu auch den Bericht von Peter Scholl-Latour „Russland im Zangengriff – Putins Imperium zwischen Nato, China und Islam“. Den finden Sie auf YouTube. Ist aus dem Jahr 2006. Damals durfte man anscheinend selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen noch die Wahrheit sagen.

Und ist Ihnen schon aufgefallen, dass es bei uns keine Islamisten mehr gibt? Denn das stimmt ja tatsächlich. Es gibt keine islamistischen Morde mehr. Selbst wenn jemand bei seiner Tat „Allahu akbar“ ruft, wird das heute nicht mehr als religiöses Motiv gewertet.

Auch ob jemand einen Migrationshintergrund besitzt oder nicht, das wird jetzt sogar offiziell aus der Polizeistatistik in Berlin entfernt. Weil ja alle Menschen gleich sind. Bis auf die Rechten. Daher muss der Kampf gegen rechts unbedingt weitergehen. Bis zum letzten Blutstropfen.

Eine großartige Erfindung der Neuzeit ist es auch, wie man heutzutage aus Schulden Vermögen macht. Denn hier wird schwuppdiwupp plötzlich aus dem Nichts heraus ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr gezaubert.

Und die Klimaschützer möchten jetzt natürlich auch so ein Sondervermögen von 100 Milliarden. Warum auch nicht? Die Kinder müssen doch etwas zum Spielen haben.

Und wenn es nicht die Liebe ist, ist es die Bombe, die uns zusammenbringt.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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