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Die große Orientierungslosigkeit

Donnerstag, 11. Juli 2024 um 07:50

Von Bernd Niquet

Haben Sie in letzter Zeit einmal jemanden nach dem Weg gefragt?

Ich mache das oft. Und ich stelle fest: Die Antworten auf diese Frage haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten dramatisch geändert.

Die meisten kennen das, wo ich hinwill. Doch welche Richtung? Keine Ahnung! Ich denke, die meisten Menschen wissen gar nicht mehr, wo Osten und wo Westen sind.

Dabei gibt es bei mir in der Gegend niemanden mehr, der spazieren geht und dabei nicht aufs Handy schaut oder damit telefoniert.

Würden bei uns einmal flächendeckend alle Navis bei den Autos ausfallen, gäbe es die größte Orientierungslosigkeit der Menschheitsgeschichte. Dann werden sie plötzlich alle komplett verwirrt durch die Gegend irren.

Ich bin einmal in einem Auto mit einem Navi mitgefahren, doch ich würde mir prinzipiell von niemandem andauernd etwas sagen lassen.

Auf dem Fahrrad können die Navi-Jünger zum Glück ihr Handy festmachen. Dann haben sie auch keine Probleme damit, wie herum man sich dort hinsetzt.

Ein Handy ist ja wirklich ein geniales Werkzeug. Es gab auch sicherlich noch niemals ein besseres. Doch als Partner zum Aufwachsen von Kindern taugt es nicht. Es will ja auch niemand mit einem Schraubenschlüssel großwerden.

Ich glaube, wenn die Menschen heute keinen Akku mehr hätten, wären sie komplett hilflos. Denn ein Problem von sich aus zu lösen, indem man sich selbst in die Materie hineindenkt, das ist doch mittlerweile fast allen abtrainiert worden.

Wenn also alle Akkus einmal leer wären, wäre die Tristesse unendlich. Doch auch dann würde das Leben kein Ende finden, weil ohne Handy niemand wüsste, wie man einen Suizid begeht.

Das ist wenigstens ein kleiner Trost.

Ich glaube, ich kaufe mir allerdings lieber einen Taser als ein neues Handy. Ich bin zwar keine Frau, aber ich habe mit Frauen zu tun.

Ganz besonders mit einer, der aus unserer Hausverwaltung, die mir immer Handwerker auf den Pelz jagt. Wenn schon Strom, dann dafür.

Denn diese Frau will immer rein, rein, rein in meine Wohnung mit den Handwerkern zu den unmöglichsten Wartungen. Weil das so nervt, habe mich mir schon überlegt, ihr anstelle dessen als Ausgleichszahlung das Protokoll meiner letzten Koloskopie anzubieten.

Irgendwie wirkt das alles nicht seriös, aber ihr Computerprogramm scheint es vorzugeben, dass sie sich so verhält. Jeden Tag hoffe ich deswegen: Wenn doch endlich der Strom einmal ausfallen würde und ihr Akku platt wäre.

Ohne Strom und ohne Akku wäre das wie ein Lockdown fürs Gehirn. Eigentlich genial für unsere Führungselite, denn dann muss man nicht teuer ein neues Virus entwickeln, das dann erfolgreich beim Menschen andocken kann.

Ein Ausfall von Strom und Akku ist da viel effizienter, denn die docken sofort an. Flächendeckend. Das Problem ist nur, dass man dabei Bill Gates und die WHO außen vor lassen würde.

Ob das vielleicht sogar die derzeitigen Denunziationen von Klaus Schwab vom WEF erklärt?

Robert Habeck und seine Gang würden dabei allerdings bestimmt begeistert mitmachen.

Die Welt ist wirklich voller Rätsel. Leider gibt es darauf jedoch entweder keine Antworten oder eben diejenigen von Google.

Die Menschheit scheint in einer riesigen Klemme zu stecken. Wahrscheinlich hilft da nur ein ordentlicher Krieg. Der ist ja wie eine Reinigung. Wie man es bereits vor dem Ersten Weltkrieg behauptet hat.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.

Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.

Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?

Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.

Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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