29.05.2023 - 06:45 | Lesezeichen | Startseite | Newsletter | Suche | Kontakt | Seite drucken | Sitemap   
 
   

Wo Sie neue
Boom-Börsen finden?!

 

  Geheime Aktien-Gewinnstrategie?!

      Menü

    Home

      Wissen

      Börsen-ABC
      Anlegerrecht


        Twitter & Facebook

        



Anzeige  


 

Suche

 


Kursabfrage

 



 
Kunst im Frühling


 


 

 

 

 

Gefährlich

Donnerstag, 3. Oktober 2013 um 08:17

Von Wolfgang Braun
Die Börsen sind immer wieder für Überraschungen gut. So hat sich der Kurs von Solarworld innerhalb weniger Tage verdoppelt. Wer eine Trendwende erhofft und auf den fahrenden Zug aufspringt, läuft Gefahr, unter die Räder zu kommen. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Sanierung stehen dem Unternehmen noch bevor. Dazu werden Schulden in Aktien getauscht. Die ausstehenden Anteilsscheine werden dann nur noch 5 Prozent des gesamten Aktienkapitals ausmachen. Derzeit liegt der Börsenwert von Solarworld bei 100 Millionen Euro. Hochgerechnet sind es so 2 Milliarden Euro. Dabei dürften 2013 allenfalls 500 Millionen Euro umgesetzt werden und ein großer Verlust anfallen. Das Vierfache des Umsatzes wird an den Börsen normalerweise nur für ungewöhnlich profitable und wachstumsstarke Unternehmen gezahlt. Dazu gehört Solarworld nicht.

Entgegen meiner Erwartung hält auch der Aufwärtstrend bei Xing an und hat sich zuletzt sogar noch beschleunigt. Die Online-Plattform wird jetzt mit dem gut achtfachen des Buchwerts gehandelt. Damit liegt die Kennziffer höher als bei Q-Cells und Co Ende 2007, als der Solarboom seinen Höhepunkt erreichte. Anschließend platzte die Blase und bescherte den „Sonnenanbetern“ beträchtliche Verluste. Gut möglich, dass die Entwicklung bei Xing anders verläuft, die extreme Bewertung deutet dennoch auf eine Übertreibung hin.

Vorsicht angebracht

Zugegeben: Ich habe zwei Extrem-Beispiele herausgepickt, die nicht auf den Gesamtmarkt übertragen werden können. Der Dax bringt es aktuell auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,7, der TecDax auf 2,3. Ende 2007 lagen die Bewertungen beim Dax mit mehr als 2 und beim TecDax mit 3,7 noch einiges höher. Aus dieser Perspektive ist also noch Luft nach oben. Weniger gut sieht das Bild aus, wenn man die Buchwerte um die immateriellen Werte bereinigt. Wegen der laxen Bilanzregeln türmen die Unternehmen immer mehr von diesen Wackelpositionen auf. Durch die geringeren regelmäßigen Abschreibungen werden die Gewinne (und damit die Buchwerte) geschönt. Winken die Wirtschaftsprüfer bei schwächerem Geschäftsverlauf die Bilanzansätze aber nicht mehr durch, drohen hohe Sonderlasten, die dann auch die Buchwerte abschmelzen. Zieht man vom ausgewiesenen Eigenkapital die immateriellen Werte ab, ergibt sich ein bereinigtes KBV für den Dax von 4,6 und von 6,5 für den TecDax. Beide Kennziffern liegen klar über den Werten aus dem Jahr 2007. Auch wenn die Bewertungen auf den ersten Blick noch akzeptabel erscheinen, billig sind Aktien sicher nicht mehr.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Aktien-Strategie“. Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

Anzeige


 


 
 
 
 
 
 
 
       
     


© 1999 - 2023 by instock.de | Mediadaten | Impressum | Datenschutz