Von Bernd Niquet
Die Grünen und die SPD ziehen mit Ankündigungen von Steuererhöhungen in den Wahlkampf. Das ist mutig und ehrlich. Die dadurch erzielten Steuereinnahmen wollen sie in die Bildung investieren. Das hingegen wirft ernste Fragen auf. Denn wer soll hier gebildet werden? Die Grünen und die SPD selbst?
Das wäre sicher angebracht, denn in unser augenblickliches Bildungssystem zu investieren, ist irrwitzig. Die einzige lohnende Investition, die man in unser gegenwärtiges Bildungssystem tätigen kann, wäre, bei deutschen Rüstungsunternehmen Bomben zu ordern und dieses Bildungssystem in Gänze kaputtzubomben.
Denn dieser Mischpoke dort auch nur einen Euro mehr zur Verfügung zu stellen, wäre genauso, als würde man dem Oberlandesgericht München für seine Journalistenakkreditierung ein Herzchen übersenden.
Anfangen sollte man die Bombardierungen im Land Brandenburg. Hier gibt es aktuell einen Streit darüber, ob den Lehrern die Reisekosten bei Klassenfahrten erstattet werden. Und da es bisher keine Einigung gegeben hat, hat das Land Brandenburg erst einmal alle Klassenfahrten abgesagt.
Die Berliner Schulverwaltung kann dabei gleich mit ausgelöscht werden. Aber gebt diesen Leuten bloß nicht mehr Geld! Dann lasst lieber Uli Hoeneß sein Geld. Das richtet wenigstens keinen so großen volkswirtschaftlichen Schaden an.
Aber hat eigentlich jemand gemerkt, was da gerade für ein Unsinn berichtet worden ist? Im Zeit-Interview hat Hoeneß gesagt: „In den Jahren 2002 bis 2006 habe ich richtig gezockt, ich habe teilweise Tag und Nacht gehandelt, das waren Summen, die für mich heute auch schwer zu begreifen sind, diese Beträge waren schon teilweise extrem. Das war der Kick, das pure Adrenalin.“ Anschließend hieß es jedoch sofort: Nach dem Platzen der Internetblase am Finanzmarkt habe er schwere Verluste eingefahren.
Unabhängig davon, dass ich denke, was für ein schlichter Geist dieser Mann anscheinend ist, weiß eigentlich noch jemand, wann die Internet-Blase geplatzt ist? Ich weiß es, denn das begann im Jahr 2000 und zog sich bis in diesen Zeitraum hinein hin.
Wenn es also stimmt, was man hier von Hoeneß und über Hoeneß gelesen hat, dann kann er gar keine Gewinne gemacht haben. Woher dann jedoch die Steuerforderung kommt, bleibt unerfindlich. Aber das ist ja auch nicht wichtig. Hauptsache, man kann immer wieder eine neue Sau durchs Dorf treiben.
Vielleicht sollten die geplanten erhöhten Bildungsausgaben ja neben der Politik auch den Medien zukommen. Aber letztlich ist das natürlich alles egal, denn die Steuererhöher werden die Wahl sowieso nicht gewinnen.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Zweiter Teil", Leipzig 2012, 570 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86268-873-9.
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