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Wo die Erbschaften bleiben

Freitag, 24. Mai 2013 um 22:40

Von Bernd Niquet

Für mich liegt das interessanteste Thema der gesamten Vermögensanlage in den langfristigen Erfolgen. Eine paar gute Spekulationserfolge in einer hausseträchtigen Börsenzeit, das schafft beinahe jeder einmal. Doch wie gelingt es, Vermögen über Jahrzehnte oder gar über Generationen hinweg zu bewahren?

Ausschlaggebend sind hier auch die Erfahrungen in meiner eigenen Familie. Der Sippe, aus der ich komme, gehörte früher einmal der halbe Bezirk der kleinen Vorstadt von Berlin, doch viel ist eigentlich nicht mehr übrig geblieben davon für mich. Doch wo ist das ganze Erbe geblieben? Hat das jemand veruntreut oder sich unsagbar dämlich angestellt?

Durch glückliche Umstände sind mir in dieser Woche ein paar Ahnenforschungsunterlagen zugekommen, die diese Geschichte sehr deutlich erklären. Und das ist sogar allgemeingültig. Es lässt sich dabei fast so etwas wie ein mathematisches Gesetz aufstellen.

Es fängt damit an, dass die Familienzweige schon vor zweihundert Jahren weit zahlreicher waren als ich das gedacht habe. Das bedeutet: Der Linie, der ich entstamme, gehörte schon damals nur ein Teil der Häuser, konkret zwei Grundstücke, allerdings beide in exponierter Lage. Doch mein Urgroßvater, dem das zugefallen war, hatte sechs Kinder, die jeweils wieder viele Kinder hatten, die dann noch mehr Kinder in die Welt setzten, so dass sich der Anteil jedes einzelnen Familienmitgliedes in einer negativen geometrischen Reihe verkleinerte. Grob gesprochen: Von einem Sechtsel auf ein Sechtsel von einem Sechstel, und dann auf ein Sechstel eines Sechstels von einem Sechstel.

Und dann gab es noch eine Erbengemeinschaft, die wohl untereinander so verfeindet war, dass sie ihr Vermögensgut lieber ganz heruntergewirtschaftet hat, als den jeweils anderen den möglicherweise marginal größer geglaubten Teil zu überlassen.

So ergibt sich also zwangsläufig, dass selbst bei gutem Anlageerfolg der Erbteil jedes Erbens im Zeitverlauf exponentiell kleiner wird. Das ist mir vorher nicht klar gewesen. Ich hatte eher gedacht, die haben das Geld verjubelt und verzockt oder wer weiß was noch – doch es lässt sich ganz einfach aus der steigenden Kopfzahl erklären.

Und was mir noch aufgefallen ist: Der Nachname meines Urgroßvaters mütterlicherseits ist heute nicht mehr existent. Es hat nur drei Generation gedauert, um ihn, trotz vieler Kinder, restlos zu tilgen. Heute gibt es niemanden mehr, der noch so heißt. Und woran liegt das? Weil in jeder Linie früher oder später immer irgendwo eine Tochter gestanden hat, die bei ihrer Heirat den Namen des Mannes angenommen hat. Das ist schon interessant. Aber nur ein Exkurs.

Die große Lektion lautet dagegen: Wer den Bestand seines Vermögen im Familienbesitz sichern will, muss dabei zwei Bedingungen erfüllen. Er muss gute Entscheidungen bei der Vermögenssicherung zu Lebzeiten treffen. Doch das ist nur die notwendige, aber noch nicht die hinreichende Bedingung für das Überleben des Erbes. Denn diese lautet: Er und die Seinen sollten zudem nicht allzu fruchtbar sein. Nur so gelingt es, die mathematische Tendenz zu Entropie und Gleichverteilung auszutricksen.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

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Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Zweiter Teil", Leipzig 2012, 570 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86268-873-9.

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