Von Marc Nitzsche
Diamanten erfreuen sich vor allem bei den so genannten „oberen Zehntausend“ traditionell einer enormen Beliebtheit. Bislang beschränkte sich diese jedoch vornehmlich auf das Tragen der teilweise sündhaft teuren Steine als Schmuck. Demgegenüber war das Interesse an Diamanten zu Investment-Zwecken recht überschaubar, was sich aber bereits in absehbarer Zeit ändern könnte.
Denn kürzlich warteten Edelstein-Experten aus Chicago mit dem Vorschlag auf, schon im kommenden Jahr einen Diamanten-EFT zu lancieren. Im Vorfeld hat man sich einen globalen Standard für Investments in Diamanten patentieren lassen, damit diese als Finanz-Instrumente dienen können. Das Hauptproblem der edlen Steine liegt nämlich darin, dass sich die Ermittlung eines Markt-Preises für Diamanten kaum ermitteln lässt, da die Preise zu stark von individuellen Faktoren (Größe, Gewicht, Farbe usw.) abhängen. Sobald allerdings ein international anerkannter Standard implementiert wird, würde einer Genehmigung des neuen Anlage-Instruments durch die US-Börsenaufsicht SEC wohl nicht mehr viel im Wege stehen.
Für Investoren hätte ein Diamanten-ETF den Vorteil, dass dessen Wert-Entwicklung allein von den Preisen für (Referenz)-Diamanten abhängt, während Minen-Aktien mit erheblichen unternehmerischen Risiken verbunden sind. Dafür wird man mit einem solchen Fonds aber auch keine 1.000 Prozent Gewinn in kurzer Zeit generieren können. Auf der anderen Seite spricht die robuste Nachfrage aus den USA und China für weiter steigende Diamanten-Preise.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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