Von Stefan Böhm
Der weltweite Versicherungssektor steht nach Meinung der Münchener Rück bis 2020 vor einem deutlichen Wachstum. Vor allem in den Schwellenländern sehen die Experten hohe Wachstumsraten, wobei der Rückversicherungsmarkt langsamer wachsen soll als der Erstversicherungssektor. Grund genug also, sich die vielleicht solideste Aktie aus dem Dax einmal genauer anzuschauen.
Naturkatastrophen im Blick
Die Münchener Rück ist ein Rückversicherer, also ein Unternehmen, das andere Versicherer vor Großschäden wie zum Beispiel Naturkatastrophen absichert. Gerade aber Unwetter gab es in letzter Zeit recht häufig, sowohl in den USA als auch aktuell in Deutschland mit dem Hochwasser in Bayern und Ostdeutschland. Allerdings ist die Betrachtung der Münchener Rück als reiner Katastrophenabsicherer stark verkürzt. Auch die Erstversicherung, die Gesundheitssparte und die Vermögensverwaltung zählen zu den Kerngeschäften der Gruppe. Natürlich haben Naturkatastrophen eine Auswirkung auf die Geschäftszahlen, allerdings hat sich die Münchener Rück in den vergangenen Jahren als ein sehr konservativ und solide geführtes Unternehmen erwiesen, das mit diesen Großereignissen umzugehen weiß. Auch das Hochwasser in Deutschland dürfte bereits im Aktienkurs zumindest teilweise enthalten sein, einzig die genaue Höhe der Schäden ist derzeit noch unbekannt. Zur Einordnung: Vorstandschef Nikolaus von Bomhard sagte, dass die makroökonomischen Schäden viel höher als die Versicherungsschäden seien. Neben den Großkatastrophen ist vor allem das aktuelle Niedrigzinsumfeld ein Problem für die Versicherungen. Die Münchener Rück kam mit diesem Umfeld wie übrigens auch die Allianz bislang einigermaßen gut zurecht. Mit einem Nettoergebnis von 972 Millionen Euro im ersten Quartal übertrafen die Bayern die Markterwartungen deutlich. Nikolaus von Bomhard blieb dennoch bei seiner konservativen Jahresprognose von 3 Milliarden Euro – ein wohl auch nach den Hochwasserschäden nicht zu hoch angesetztes Ziel.
Dividendenrendite lockt Value-Investoren
Unter fundamentalen Bewertungsgesichtspunkten ist die Rückversicherungsaktie auch auf dem aktuellen Kursniveau mit einem KGV 2013e von 8,7 und einer Dividendenrendite von 5,0 Prozent sehr attraktiv. Die meisten Analysten stufen die Aktie derzeit als Halteposition ein – das schafft Phantasie bei möglichen Hochstufungen, denn viele Anleger sind bei der Münchener Rück derzeit immer noch relativ zurückhaltend. Aus charttechnischer Sicht könnte die Kurskorrektur im aktuellen Aufwärtstrend bald abgeschlossen sein. Für Unterstützung sorgen die 200-Tage-Linie bei 135,53 Euro und die bei etwa 130 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie. Beachtenswert ist auch die Unterstützung bei 140 Euro, der bereits 2007 und 2002 eine wichtige Rolle spielte.
Fazit: Die Aktie der Münchener Rück ist ein Value-Investment, auch wenn Risikofaktoren wie Naturkatastrophen und die niedrigen Zinsen dem Konzern das Leben schwer machen. Das Unternehmen ist eines der konservativsten im Dax und für Value-Investoren einer der Top-Picks im Finanzsektor. Für unser Investor-Depot ordern wir ein Bonuszertifikat. Die genauen Orderdetails für das Zertifikat (realistische Gewinnchance 15,3 Prozent) finden Sie in der aktuellen Ausgabe des DaxVestors.
Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.
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