Von Stefan Böhm
Galt noch vor einigen Wochen General Motors als möglicher Rettungsanker für den angeschlagenen französischen Autokonzern, so haben sich die Blicke inzwischen nach Asien verlagert. Der drittgrößte chinesische Produzent Dongfeng gilt als heißer Kandidat für einen Einstieg bei PSA. Verwaltungsrat-Chef Thierry Peugeot setze „große Hoffnungen“ auf den neuen Investor, war in der chinesischen Presse zu lesen.
Mit dem Einstieg eines chinesischen Partners würde Peugeot zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen hätte man auf der finanziellen Seite wieder mehr Luft, zum anderen könnte Peugeot mit einem chinesischen Partner auf dem nach wie vor lukrativen chinesischen Binnenmarkt zum Angriff blasen. Bislang fährt die Marke mit dem Löwen in China nur hinterher. Zwar konnte PSA im ersten Halbjahr 2013 rund 142.000 Fahrzeuge verkaufen, im Vergleich mit Volkswagen (598.000) wird jedoch die große Lücke deutlich. Die Autobauer profitieren dabei vom weiter boomenden chinesischen Binnenmarkt. Zwar wächst die chinesische Wirtschaft bekanntlich nicht mehr so stark, doch nicht alle Branchen und Unternehmen sind von der erlahmenden Dynamik gleichermaßen betroffen. Wer für den Binnenmarkt mit seinen 1,3 Milliarden Menschen produziert, kann auch künftig gute Geschäfte machen. Darin spiegelt sich der Wandel Chinas von einer export- zu einer verbraucherorientierten Wirtschaft wider.
Rückzug der Peugeot-Familie?
Doch zurück zu Peugeot. Der Einstieg eines Partners würde den Einfluss der Peugeot-Familie weiter zurückdrängen. Dies würde dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnen, insbesondere was die Geschäftspolitik angeht. Bislang war Peugeot stark auf Europa fixiert. Um zu überleben, muss der PSA-Konzern künftig global agieren. Mit der Peugeot-Familie an Bord war dies in der Vergangenheit schwierig. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Peugeot-Aktie vor kurzem wegen dieser Perspektive von „neutral“ auf „Conviction Buy“ nach oben gestuft. Im Goldman Sachs Sprachgebrauch entspricht dies einer Aktie, die als besonders kaufenswert angesehen wird. Gleichwohl ist die Peugeot-Aktie immer noch keineswegs der Liebling der Analysten. Von 22 Analysten raten derzeit nur drei zum Kauf der Aktie, neun zum Halten und zehn zum Verkauf. Die kritische Haltung spiegelt die nach wie vor hohen Risiken wider. Peugeot verbrennt weiterhin viel Geld – Monat für Monat trotz aller Sparmaßnahmen. 2013 wird erneut ein rotes Ergebnis in der Bilanz stehen, erst 2014 könnte die „grüne Null“ wieder erreicht werden. Scheitert Peugeot bei der Partnersuche, dann wäre dies ein schwerer Rückschlag, der auch die Aktie belasten wird. Auf der anderen Seite ist Peugeot ein klassischer Turnaround-Kandidat mit viel Kurspotential für mutige Anleger.
Fazit: Dass der PSA-Konzern mit Dongfeng über einen Einstieg verhandelt, ist bekannt. Glücken die Verhandlungen, könnte dies die Rettung für den französischen Traditionskonzern bedeuten. Die Risiken bleiben dennoch hoch. Aus diesem Grund erscheint ein Bonuszertifikat mit einem hohen Risikopuffer als erste Wahl. Die genauen Orderdetails für das Zertifikat (realistische Gewinnchance 22% p.a.) finden Sie in der aktuellen Ausgabe des DaxVestors.
Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.
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