Von Marc Nitzsche
In der letzten Ausgabe haben wir die im Inflationsschutz-Depot enthaltene Barrick-Gold-Position zum Verkauf gestellt. Auf die Motive für diese Entscheidung konnten wir aus Platz-Gründen nicht eingehen. Von daher wollen wir unseren Lesern diesen Schritt im Rahmen des Editorials der vorliegenden Ausgabe näher erläutern.
Der an Barrick Gold beteiligte Hedgefonds mit Namen Two Fish Management, der bereits seit Monaten auf Veränderungen bei dem Branchen-Primus drängt, plädiert seit kurzem für eine Zerschlagung des Konzerns. Nach Meinung des Two-Fish-Chefs Mike Morris ist vor allem das weltweit verstreute Konglomerat der dem Unternehmen gehörenden Goldminen der Hauptgrund dafür, dass der Markt bei den Anteilsscheinen des Branchen-Primus einen nicht unerheblichen Abschlag einpreist. Schließlich sind es primär die Lagerstätten außerhalb der kanadischen Heimat mit erheblichen Problemen behaftet. Vor allem das Großprojekt Pascua-Lama in Chile und Argentinien scheint sich zum Milliardengrab zu entwickeln.
Aufspaltung wenig wahrscheinlich
Tatsächlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass Barrick Gold ohne seine Minen außerhalb Kanadas besser dastehen würde, da in diesem Fall deutlich geringere Abschreibungen von Nöten gewesen wären. Da die Two-Fish-Beteiligung aber nur gering ist und in erster Linie über Call-Optionen erfolgt, ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer Zerschlagung kommt. Dem Aktien-Kurs hätte diese Maßnahme möglicherweise deutlichen Auftrieb verleihen können. Ohne diesen Bonus gibt es für Gold-Bullen aber sicher bessere Investments.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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