Von Bernd Niquet
Die Bundesrepublik wählt. Es ist eine entscheidende Wahl, denn es liegen schwerwiegende Probleme vor uns. Doch Kim Jong-un(sere) Merkel redet nicht mit dem Volk. Und die anderen Kandidaten stellen sich so dämlich an, wie es einem Nordstaat eigentlich unwürdig ist.
Durch die Ein-Kind-Politik in unserem Land laufen wir in eine demografische Falle hinein. Die Krankenversicherung unserer Bürger wird in zehn, zwanzig Jahren trotz bis dahin gemachter enormer wissenschaftlicher Entdeckungen und technischen Revolutionen nicht einmal das Leistungsniveau des Jahres 2013 auch nur annähernd halten können. Es sei denn, es wird jetzt eingezahlt. Doch warum darüber reden?
Die Regierung brüstet sich mit solider Finanzpolitik und kündigt an: Keine neuen Schulden. Doch sie hat in den vergangenen vier Jahren ein Fünftel aller Schulden ihrer Vorgängerregierungen seit der Gründung unseres Staates gemacht. Doch warum darüber reden?
Zudem werden wir Bürger von den Geheimdiensten in Amerika und im eigenen Lande auf breiter Front ausgespäht. Doch warum darüber reden?
Und es gibt noch ein wichtiges Thema: Die Bundesrepublik Nordkorea und der Euro, das passt eigentlich gar nicht zusammen. Doch die ökonomische Logik des Euro ist eine perfekte Logik Nordkoreas:
Der Norden macht große Überschüsse und der Süden große Defizite. Da die einheitliche Währung Auf- und Abwertungen verhindert, die normalerweise solche Entwicklungen durch Einschaltung des Marktmechanismus bereinigen, ist in Nordkorea der Markt ausgeschaltet.
Das bedeutet: Der Staat muss Transfers an den Süden leisten, um dort eine Überschuldung zu vermeiden oder zumindest zu verzögern. Doch die ökonomische Logik könnte nicht skurriler sein: Denn anstatt den Exporteuren ihre überwältigenden Exporterfolge durch Aufwertungen zu erschweren, können die Exporteure ihre Riesengewinne unbeschwert einfahren (und werden zudem als multinationale Konzerne hierzulande keine Steuern zahlen) – und die Zeche zahlt der Staat.
Wenn die Banken pleite gehen, zahlt der nordkoreanische Staat. Wenn die Exporteure zu erfolgreich sind, zahlt der nordkoreanische Staat, wenn die Unternehmen so niedrige Löhne zahlen, dass die Menschen davon nicht leben können, zahlt der nordkoreanische Staat. Und wenn die Unternehmen keine Steuern zahlen wollen, zahlt auch der nordkoreanische Staat.
Doch warum darüber reden? Im Endeffekt zahlt ja sowieso der nordkoreanische Staat.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
*********************** UND DENKEN SIE DARAN: DIE WIRKLICHE WAHRHEIT LIEGT JENSEITS DES GELDES!
Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Zweiter Teil", Leipzig 2012, 570 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86268-873-9.
Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: http://www.engelsdorfer-verlag.de/db/shop/details.php?autor_id=1067&werk_id=3144&suchart=kategorie&k_nr=K03