Von Marc Nitzsche
Jahrzehntelang interessierten sich nahezu ausschließlich Forscher und wagemutige Abenteurer für die Arktis. Nachdem man allerdings erkannt hat, dass unter dem ewigen Eis möglicherweise Rohstoffe aller Art schlummern, kommt der Region eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung zu. Damit ist der Kampf um die globale Rohstoff-Gefriertruhe entfacht und es stellt sich die Frage, welches Land diesbezüglich die Nase vorne haben wird.
Auf die Schnelle lässt sich dies natürlich nicht beantworten. Aber eines ist klar: Demjenigen, der den Zugang erhält, winkt ein Preis, der einem Lotto-Jackpot gleichkommt. Denn in der Arktis werden gewaltige Rohstoff-Vorkommen vermutet. Schätzungsweise lagern dort rund ein Viertel der weltweiten Öl- und Gas-Vorkommen sowie beträchtliche Mengen an Kohle und Diamanten.
Internationalen Verträgen zufolge gehört die Arktis allerdings nicht einem Staat sondern der gesamten Menschheit. Anders sieht das Rußland. Präsident Putin wies unlängst darauf hin, dass er einen Großteil des Meeresbodens in der Arktis als natürliche Festland-Verlängerung wertet. Daraus leitet er das Recht zum Abbau der dort befindlichen Natur-Schätze ab. Ob die Russen die übrigen Länder mit dieser Argumentation überzeugen können, bleibt abzuwarten. Zumindest versprach Putin im Rahmen der Arktis-Konferenz eine umweltverträgliche Ausbeutung der Rohstoffe, was angesichts des überaus empfindlichen Öko-Systems eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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