Von Stefan Böhm
Was ist nicht alles geschrieben worden über den Facebook-Börsengang und die Bewertung der Aktien des sozialen Netzwerks. Auch der DaxVestor war gegenüber Facebook sehr kritisch – zu Recht, wie die Kursentwicklung zeigte. Seit dem Börsengang im Mai 2012 ist inzwischen über ein Jahr gegangen, in dem Facebook viel dafür getan hat, um die Kritik am Geschäftsmodell zu entkräften.
Rasantes Wachstum
Vor allem die Fähigkeit, aus Umsätzen Profite zu generieren, wurde in Frage gestellt. Immerhin: Das Umsatzwachstum ist mit eindrucksvollen Raten weiterhin intakt. Der Gewinntrend zeigt allerdings einen Einbruch an die Nulllinie im Geschäftsjahr 2012, als Facebook beim mobilen Internet mit Smartphones und Tablets hinterherhinkte. Tatsächlich hat Facebook viel getan, um in diesem Bereich nach vorne zu kommen. Die Zahlen des zweiten Quartals brachten die Trendwende und sorgten für einen Kurssprung. Facebook-Chef Mark Zuckerberg unterstrich die Bedeutung des mobilen Internets und die positiven Auswirkungen einer überarbeiteten App, neuer Werbeformate und einer besseren Plattform für die Werbekunden. Der Anteil am Werbeumsatz der mobilen Geräte stieg von 30 Prozent im ersten Quartal auf 41 Prozent. Die Zahl der Nutzer stieg um 21 Prozent auf 1,15 Milliarden, während die Zahl der Nutzer auf mobilen Geräten um 51 Prozent auf 819 Millionen zulegte. Damit wird deutlich, warum die mobilen Geräte für Facebook so wichtig sind.
Das zweite Quartal war in der Tat überragend gut für Facebook. Nicht wenige Kommentatoren warnen daher vor zu hohen Erwartungen für das dritte Quartal, dessen Ergebnisse am 30. Oktober veröffentlicht werden sollen. Nicht nur der starke Kursanstieg der Aktie nährt Befürchtungen, dass ein Rückschlag bevorstehen könnte, auch die Frage, ob das Wachstumstempo aufrecht erhalten werden kann, ist berechtigt. Dass die Bewertung der Aktie sehr hoch ist, braucht da eigentlich kaum noch erwähnt zu werden. Facebook ist zwar „nur“ halb so viel wert wie Google, aber immer noch fünfmal so viel wie das Karrierenetzwerk LinkedIn und mehr als Cisco Systems oder Intel. Nur anhaltend hohe Wachstumsraten von 30 bis 35 Prozent jährlich, wie sie Analysten bei Umsatz und Gewinn vorhersagen, rechtfertigen dies.
Bewertung zu ambitioniert?
Die Frage nach der Rechtfertigung der Bewertung ist gleichzeitig immer auch die Frage nach der Belastbarkeit der Prognosen. Treffen die Schätzungen der Analysten zu, dann dürfte sich auch die Facebook-Aktie weiter gut entwickeln. Verfehlt das Unternehmen jedoch die Erwartungen, ist ein Rückschlag am Aktienmarkt unausweichlich. Manche Anleger haben daher im Vorfeld der nächsten Zahlenvorlage begonnen, ihre Facebook-Positionen zu verringern oder gar aufzulösen. Wechseln da bereits Aktien von den schwachen in die starken Hände? Davon zu sprechen wäre im Moment wohl noch zu früh. Die starke Kursrallye der vergangenen Wochen wird zwar nicht ewig anhalten, ein starker Rückschlag muss deswegen aber nicht zwangsläufig kommen. Langfristig bleibt Facebook so oder so eine Wachstumsstory.
Fazit: Nach dem holprigen Börsenstart hat Facebook die Hausaufgaben gemacht und die Kritiker überzeugt. Es ist allerdings unsicher, ob die hohen Erwartungen bezüglich des Wachstumstempos erfüllt werden können. Größere Schwankungen der Facebook-Aktie müssen daher einkalkuliert werden, auch wenn der langfristige Ausblick vielversprechend ist. Daher bietet sich als Investment ein Bonuszertifikat an. Die genauen Orderdetails für das Zertifikat (realistische Gewinnchance 20 Prozent) finden Sie in der aktuellen Ausgabe des DaxVestors.
Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.
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