Von Marc Nitzsche
Anders als viele große Aktien-Indizes sind die Anteilsscheine der meisten Gold-Produzenten von ihren Höchstständen meilenweit entfernt. Der Cocktail aus fallenden Weltmarktpreisen für das Metall der Könige bei gleichzeitig immer weiter steigenden Produktionskosten ließ die Aktienkurse der betreffenden Unternehmen regelrecht kollabieren. Immerhin zeichnet sich jetzt aber in Bezug auf den zweitgenannten Problempunkt eine gewisse Entspannung ab.
Denn künftig sollen die Produktionskosten zumindest leicht zurückgehen. So haben sich im laufenden Jahr die Kosten für den Bau einer Mine stabilisiert, nachdem sie in den vier Jahren zuvor um 60 Prozent gestiegen waren. Ab dem kommenden Jahr könnten die Kosten dann wegen der erhöhten Produktivität und geringerer Bauaktivitäten im gesamten Sektor zwischen 5 und 10 Prozent fallen. Ähnlich sieht es auch bei den Abbaukosten aus: Die Gesamt-Kosten („all-in sustaining costs“) der Branche sollen 2014 mit einem Durchschnittswert von 917 US-Dollar je Feinunze 150 Dollar niedriger ausfallen als in diesem Jahr. Grund: Die meisten Gesellschaften haben sich einen strikten Kostensenkungskurs verordnet und nur noch Minen mit recht geringen Kosten in Betrieb genommen.
Dennoch ist bei vielen Aktien aus dem Gold-Sektor weiter Vorsicht angesagt. Grund: Der Preis für das gelbe Metall hat eine kritische Grenze erreicht. Zwar würden bei 1.300 Dollar noch 80 Prozent der Firmen einen freien Cashflow generieren. Bei 1.200 Dollar wären es aber nur noch die Hälfte. Erst ab 1.400 Dollar würde man wieder robuste Renditen erzielen.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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