Von Marc Nitzsche
Gold als Inflationsschutz scheint derzeit an den Märkten kein Thema mehr zu sein. Wie sonst ließe sich erklären, dass die Kurse des gelben Metalls am vergangenen Dienstag erneut unter verstärktem Abgabedruck standen, nachdem die amerikanische Notenbank eine dauerhafte Niedrigzins-Politik in Aussicht stellte. Früher zogen die Notierungen des Metalls der Könige nach solchen News aus Angst vor einer ausufernden Geldentwertung mit schöner Regelmäßigkeit ordentlich an. Derzeit begeistern sich Sachwert-Fans allerdings eher für Dividenden-Papiere. Und dafür gibt es durchaus gute Gründe.
Denn Gold-Investments sind extrem unproduktiv. Überaus treffend wurde dieses Problem vor einiger Zeit von Warren Buffett beschreiben. Damals wies die Investment-Legende darauf hin, dass das gesamte Gold der Welt mit einigen Billionen US-Dollar bewertet war. Dafür hätte man das gesamte Ackerland der USA sowie etwa 20mal Exxon Mobil erwerben können und es wären sogar noch rund 2 Billionen Dollar übrig geblieben. In 100 Jahren werden auf den US-Äckern Feld-Früchte im Gegenwert von zig Milliarden Dollar gewachsen sein. Exxon Mobil würde zig Milliarden Dollar an Assets kreieren und an Dividenden ausschütten. Der Klumpen Gold hingegen hätte sich nicht verändert. An diese Worte erinnern sich zur Stunde offenbar immer mehr Anleger.
Dennoch wäre es übertrieben, sämtliche Gold-Long-Positionen umgehend zu liquidieren. Bedenkt man jedoch, wie schwach sich das gelbe Metall in der zweiten saisonal bullischen Jahreshälfte 2013 entwickelte, drohen in den ersten sechs Monaten 2014 weitere heftige Kurs-Rücksetzer!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.