Von Marc Nitzsche
Vor einigen Wochen wurde im Internet im Zusammenhang mit milliardenschweren Abschreibungen und Investitions-Kürzungen australischer Minen-Riesen die Frage diskutiert, ob die goldenen Zeiten für die Bergbau-Branche in Down Under vorüber sind. Und da sich viele unserer Leser für die Lage auf dem fünften Kontinent überdurchschnittlich stark interessieren, wollen auch wir unsere Ansicht zu dieser Thematik kommunizieren.
Gegen die erwähnte These spricht auf den ersten Blick die Tatsache, dass Australien seine Gold-Produktion zuletzt weiter steigern konnte. Im September-Quartal summierte sich der Gesamt-Ausstoß des Landes auf 2,23 Millionen Unzen – 4 Prozent mehr als im Juni-Vierteljahr und 12 Prozent mehr als im dritten Quartal 2012. Zudem wurden die Abbau-Kosten im abgelaufenen Vierteljahr durch die Verarbeitung von Erzen mit höheren Gehalten erkennbar gesenkt. Dessen ungeachtet weisen die meisten australischen Lagerstätten im internationalen Vergleich immer noch gefährlich hohe Produktions-Kosten auf. Sollte der Gold-Preis weiter derart dynamisch nachgeben wie in den vergangenen Wochen und Monaten, dürfte es für viele Konzerne richtig eng werden.
Dafür erfreut sich aktuell vor allem australisches Eisenerz einer hohen Beliebtheit. So trieben die wieder vermehrten Einfuhren des Reichs der Mitte die Eisenerz-Preise unlängst auf ein neues Drei-Jahres-Hoch bei 138 US-Dollar je Tonne. Und auch im Kohle-Bereich sieht es alles andere als schlecht aus. Insgesamt mag Australiens Bergbau-Branche teilweise zwar mit Problem zu kämpfen haben. Abschreiben sollte man den Bereich längerfristig aber definitiv nicht.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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