Von Marc Nitzsche
2013 war das dritte Jahr in Folge, in dem die Rohstoff-Märkte deutlich schlechter als die Aktien-Märkte liefen. Laut den Experten von ETF Securities könnten allerdings ab dem nächsten Jahr die Bullen bei den Rohwaren erneut das Ruder übernehmen. Aber wie realistisch ist diese Annahme eigentlich? Oder beruht dieses aufgezeigte Szenario letztlich vornehmlich auf Wunschdenken?
Besonders optimistisch sind die Analysten für Industrie-Metalle. Das tendenziell steigende Angebot ist ihrer Ansicht nach in den aktuellen Notierungen genauso eingepreist wie das schwächere Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte. Dafür dürfte die US-Rohstoff-Nachfrage dank der bemerkenswert rund laufenden Konjunktur erkennbar in die Höhe schnellen. Zudem geht man davon aus, dass die Notenbanken ihrer Politik des billigen Geldes im Wesentlichen treu bleiben (müssen), so auch die üppige Liquidität die Rohstoff-Preise stützen sollte. Trotz des Risikos enttäuschender Wirtschaftsdaten aus den USA oder China sieht ETF Securities bei Kupfer und Blei das höchste Kurs-Potential. Aber auch Edelmetallen, die schwerpunktmäßig in der Industrie verwendet werden, wie Platin oder Palladium, traut man einiges zu.
Aus den Gold- und Silber-Märkten dürften demgegenüber weitere Mittel abgezogen werden, da sichere Häfen aktuell nicht sonderlich gefragt sind. Jedoch sollte die anhaltend hohe physische Nachfrage zumindest zu einer Stabilisierung der Kurse führen. Insgesamt mutet die Einschätzung von ETF Secutities doch reichlich optimistisch ab. Abgesehen vom Edelmetall-Sektor rechnen zwar auch wir mit einer Stabilisierung, aber nicht mit einer neuen Hausse!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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