Von Marc Nitzsche
Anfang 2011 wurde Lithium bereits eine glorreiche Zukunft vorhergesagt. Anleger, die daran glaubten und entsprechende Investments vornahmen, sitzen heute zumeist auf schmerzlichen Verlusten. Dennoch wäre es verfehlt, die Flinte schon jetzt ins Korn zu werfen. Immerhin stehen die Chancen auf eine nachhaltige Kurs-Erholung bei Lithium-Aktien so gut wie lange nicht mehr.
Denn hauptsächlich findet das Leichtmetall mit geringer Dichte in der modernen Batterie-Technologie Verwendung. Und einen Mega-Boom dürfte diese Technik insbesondere durch den nicht aufzuhaltenden Trend zur Elektro-Mobilität erfahren. Zugegeben: Aktuell scheitert eine flächendeckende Markt-Durchdringung noch an zu geringen Reichweiten sowie an einer unzureichenden Versorgung mit Strom-Tankstellen und der langen Ladedauer der Akkus. Allerdings werden die auf Lithium basierenden Energie-Speicher stetig verbessert, so dass es nur eine Frage der Zeit bis zum Durchbruch der Elektro-Autos sein dürfte. Begehrt ist das chemische Element aber auch in der Pharmaindustrie. Und gemeinsam mit Aluminium lassen sich Verbund-Werkstoffe herstellen, die bei hoher Haltbarkeit ein geringeres Gewicht aufweisen. Interessant ist diese Anwendung für Auto- und Flugzeug-Bauer, aber auch für Hersteller von Rotor-Blättern für Hubschrauber und Wind-Kraft-Anlagen.
Trotz dieser Perspektiven sind Lithium-Aktien derzeit nicht teuer wie der Global X Lithium ETF belegt, der aktuell rund 50 Prozent unter seinem Wert von Anfang 2011 notiert. Allein diese Entwicklung zeigt, dass derartige Papiere nur als Beimischung sinnvoll sind.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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