Von Bernd Niquet
Heute morgen kommt mir zufällig diese alte Aufnahme in die Hände: Floh de Cologne mit „Profitgeier“, live aus dem Jahr 1971. Das ist schön vertonter Klassenkampf. Hier die Arbeiter, dort die Unternehmer: „Wir brauchen keine Millionäre! Wir brauchen keine Unternehmer!“
Und ich überlege mir: Warum klingt das heute wie aus einer anderen Welt?
Ein paar Ideen sind mir gekommen: Es hat ein Wechselspiel gegeben, die Unternehmen (heute spricht man ja nicht mehr von Unternehmern, sondern von Unternehmen) haben erfolgreich die Strategien des Vietcongs angewandt. Wir haben so etwas wie eine große Guerillaisierung erlebt. (Meine Wortschöpfung – klasse, oder?)
Die Unternehmen treten nicht mehr in einer breiten Front an, sondern haben sich getarnt und vereinzelt. Plötzlich sind sie überall – und niemand kann sie mehr bekämpfen.
Und es hat natürlich auch mit der Börse zu tun. Denn heute kann jeder Arbeitnehmer (man spricht ja auch nicht mehr von Arbeitern, sondern nur noch von Arbeitnehmern) selbst Kapitalist werden. Und das funktioniert sogar, denn im Trend steigen die Kurse seit Jahrzehnten ständig.
Komisch eigentlich, dass man nicht schon früher auf diese Idee gekommen ist.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Dritter Teil", Leipzig 2013, 607 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-95488-235-9.
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