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Eine durch Gold hervorgerufene Panik?

Donnerstag, 30. Januar 2014 um 08:40

Von Thomas Grüner
Die meisten der vielerorts aufgeführten Risiken für das Jahr 2014 sind weitreichend ausdiskutiert, in den Märkten eingepreist und bergen kein negatives Überraschungspotential mehr. Ein gewisser Gewöhnungseffekt hat sich bereits eingestellt. Ein unterschätzter Risikofaktor ist dagegen die Panik, die durch eine fortgesetzte negative Entwicklung des Goldpreises hervorgerufen werden könnte. Sicherlich ist dieses „Panikszenario“ momentan als recht unwahrscheinlich einzuschätzen, dennoch ist der Begriff „unterschätztes Risiko“ angebracht, denn: Medien und Analysten sprechen bei Gold einträchtig von einer Nachkaufchance, ein weiteres Abwärtsszenario wird kaum diskutiert.

Eine auftretende Panik könnte sich auf mehrere Arten entwickeln, die alle in genau diesem zentralen Punkt zusammenlaufen: Der Bärenmarkt beim Gold, beginnend im September 2011, setzt sich fort. Im Vergleich zum Höchststand des Jahres 2011 notierte Gold zum Jahresende 2013 rund 37 Prozent tiefer – die Höhe und zeitliche Länge dieser Abwärtsbewegung rechtfertigen die Definition eines Bärenmarktes. Dies allein ist noch nicht von hoher Bedeutung für die Aktienmärkte. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass ein fortgesetzter Bärenmarkt die Liquidation offizieller Goldbestände und Reserven in Gang setzt – und Märkte für Währungen und Derivate beeinflusst werden könnten.

Regierungspolitik: Kein Indikator

In den Jahren 2000/01 begannen Staaten rund um den Globus, ihre Goldreserven zu verkaufen. Dieser Liquidationsprozess wurde bis ins Jahr 2009 fortgeführt, dabei wurden die Bestände insgesamt um mehr als 3.000 Tonnen verringert. Interessanterweise begannen diese Liquidationen kurz bevor der Goldpreis im Jahr 2001 sein Tief erreichte. Erst in der „späten“ Phase der Gold-Hausse, ab dem Jahr 2009, wurden die offiziellen Bestände per Saldo wieder erhöht – die Gold-Blase platzte inmitten dieser Aufstockungsphase. Dies als warnendes Beispiel für alle Gold-Bullen, die sich an die Geschichte klammern, dass Goldkäufe von offizieller Seite einen Aufwärtstrend wiederbeleben!

Es stellt sich nun die Frage, wie Regierungen mit der Situation umgehen, dass sie ihre Goldreserven erhöht haben und diese Anlage anschließend Wertverluste erleidet. Besonders in den Emerging Markets sind konfuse politische Entscheidungen, die Edelmetalle, Währungen und Geldpolitik betreffen, immer wieder an der Tagesordnung. Regierungen in vielen Teilen der Welt verhalten sich oftmals nicht rational! Sollte ein Staat mit großen Goldbeständen – zum Beispiel Russland – sich dazu entschließen, einen Teil seines Bestandes zu liquidieren, könnten andere Nationen sich dazu verleitet fühlen, diesem Beispiel zu folgen.

Milchmädchenhausse?

Den Gold-Anhängern mangelt es nicht an Durchhalteparolen. Derzeit wird positiv aufgenommen, dass diverse Prägeanstalten von Goldmünzen neue Absatzrekorde verzeichnet haben. Dies sollte zur Vorsicht mahnen: Es ist seit jeher in der Geschichte der Märkte Gefahr im Verzug, wenn Anleger mit kleinem Volumen scharenweise in eine Anlageklasse „stürmen“. Würde es sich hier um Aktien handeln, würde dies längst als „Milchmädchenhausse“ abqualifiziert werden. Ob es sich hier tatsächlich um das gern zitierte „smart money“ oder die „big boys“ handelt, darf bezweifelt werden.

Fazit: Die Situation bei Gold bleibt angespannt. Ein Durchbruch unter die Tiefs des vergangenen Jahres würde schnell deutlich tiefere Kursziele bringen. Eine Panik ist zwar unwahrscheinlich, aber gehört definitiv in die Kategorie „unterschätzte Risiken“ und sollte deshalb stets im Hinterkopf behalten werden.

 

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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