Von Marc Nitzsche
In den zurückliegenden fünf Jahren war von dem bekannten Börsen-Guru Marc Faber nicht allzu viel zu hören. Nachdem die Aktien-Märkte zuletzt allerdings den Rückwärtsgang einlegten, meldete sich Dr. Doom – wie der Experte wegen seiner tendenziell pessimistischen Einstellung gerne auch genannt wird – umgehend zu Wort. Und wie gewöhnlich warnte Faber, der sowohl die Crashs von 1987, 1997 und 2000 korrekt vorhersagte, vor bald kollabierenden Aktien-Kursen.
Gewichte Warnsignale
Seiner Ansicht nach gäbe es in den USA trotz des in den abgelaufenen Quartalen starken Wirtschaftswachstums gar keine Konjunkturerholung. Vielmehr seien die Gewinne je Anteilsschein bei vielen US-Unternehmen durch Aktien-Rückkäufe geschönt, wohingegen notwendige Rückstellungen für Pensionen keine Berücksichtigung fänden. „Otto-Normal-Anleger“ habe mit dem Erkennen einer derartig kreativen Bilanzierung meist seine Schwierigkeiten. Für Top-Manager gelte das nicht und deshalb verkauften diese Insider speziell US-Aktien aktuell „wie verrückt“.
Fragwürdige Strategie
Deshalb rät Faber dazu, den Aktien-Index Russel 2000 leer zu verkaufen und stattdessen zu amerikanischen Staatsanleihen zu greifen. Auch Gold hält der Guru für interessant, da seiner Meinung nach jeder, der Papier-Werte besitzt, „untergehen“ werde, da das „alte System“ vor dem Ende stünde. Diese Strategie mutet doch sehr fragwürdig an, da sie unlogisch ist. Denn Staatsanleihen sind unzweifelhaft Papier-Werte. Sollte das Papier-Geld-System wirklich untergehen, wäre man mit Aktien und sogar Gold langfristig sicher besser bedient.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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