Von Marc Nitzsche
Zwischen Anfang 2009 und Anfang 2011 legte Kautschuk eine bemerkenswerte Rallye auf das Börsenparket, die zur Folge hatte, dass die Kurse von etwa 120 auf in der Spitze mehr als 500 Japanische Yen anzogen. Mittlerweile sind die Notierungen wieder auf rund 220 Yen zurückgekommen. Ist damit bereits ein Preis-Niveau erreicht, auf dem es sich lohnen könnte, auf steigende Kurse zu setzen oder geht es in den kommenden Wochen und Monaten noch eine Etage tiefer?
Gegen großartige Preissprünge nach oben spricht der Umstand, dass das Angebot an Natur-Kautschuk auch in diesem Jahr weiter anziehen dürfte. Viele der vor einigen Jahren zum Höhepunkt der Gummi-Hausse neu angelegten Plantagen können nun erstmals geerntet werden. Experten erwarten unter anderem aus diesem Grund, dass der Markt das vierte Jahr in Folge ein signifikantes Überangebot aufweisen wird, es sei denn, die Nachfrage würde deutlich in die Höhe schnellen.
Sorge um Nachfrage
Danach sieht es aktuell jedoch nicht aus. Die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten aus dem weltweit größten Kautschuk-Verbraucher-Land China deuten auf eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums hin. Dies würde auch den Automobil-Sektor betreffen, so dass die Kautschuk-Nachfrage weniger stark zunehmen sollte als bislang prognostiziert. Insgesamt trifft daher 2014 ein höheres Angebot auf verständliche Nachfrage-Sorgen. Das ist ganz sicher nicht der Stoff, aus dem Bullen-Träume gewebt werden, zumal der Markt auch aus technischer Sicht außerordentlich bärisch anmutet.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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