Von Marc Nitzsche
Für überzeugte Rohstoff-Bullen waren speziell die vergangenen beiden Jahre eine mittlere Katastrophe. Nachdem die aktuellen Notierungen vieler Schätze von Mutter Natur verglichen mit den Höchstständen nur noch einen Schatten ihrer selbst darstellen, wollen Großanleger offenbar die Gunst der Stunde nutzen und in diesem Jahr wieder verstärkt in Rohstoffe investieren. Knapp 20 Prozent der im Rahmen einer Studie befragten institutionellen Investoren gaben an, dass Rohwaren zu ihren drei favorisierten Asset-Klassen gehören. Aber welchen Naturschätzen wird das größte Aufwärtspotential zugestanden?
Kupfer und Platin besonders begehrt
Überdurchschnittliche Preis-Steigerungen erwarten die Investment-Profis dank einer (noch) florierenden Konjunktur vor allem bei zyklischen Rohstoffen. Dazu zählen unter anderem der Industrie-Metall-Sektor sowie ausgewählte Edelmetalle. Für 31 Prozent der Befragten ist Platin der Long-Pick überhaupt. Begründung: Die robuste Nachfrage dürfte zusammen mit streikbedingten Ausstoß-Einbußen in Südafrika zu einem erheblichen Angebots-Defizit führen. Auf Patz zwei folgt Kupfer. Hier erwarten die Anlage-Experten eine deutlich steigende Nachfrage, durch welche welche das zunehmende Angebot kompensiert wird.
Sofern die Weltwirtschaft 2014 tatsächlich zu ihrer alten Wachstumsstärke zurückfindet, könnte diese Strategie aufgehen – aber nur dann! Und nach den zuletzt teils schwachen volkswirtschaftlichen Daten wird das Szenario einer boomenden globalen Wirtschaft unsicherer. Dieses Risiko sollte man – wie das massive Überangebot bei Aluminium, Nickel oder Silber – nicht unterschätzen!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.