Von Marc Nitzsche
Nachdem russische Truppen im sprichwörtlichen Handstreich die Krim-Halbinsel besetzten, war es mit der Risiko-Lust internationaler Investoren schneller vorbei als man bis drei zählen kann. Die Aktien-Märkte brachen am vergangenen Montag regelrecht ein. Aber auch die Kurse der konjunktursensitiven Industrie-Metalle mussten teil sogar sehr deutlich Federn lassen, weil nicht wenige Anleger damit rechnen, dass die Ukraine-Krise negative Auswirkungen auf die globale wirtschaftliche Wachstums-Dynamik haben könnte. Allerdings gab es auch Rohstoffe, die von der Unsicherheit profitierten und sich deshalb erkennbar verteuerten.
Flucht in Öl, Gold und Silber
Dazu gehörten zum einen die beiden als sichere Häfen geltenden Edelmetalle Gold und Silber. Dass die Kurs-Steigerungen bei diesen Metallen nicht etwa auf einem schwachen US-Dollar sondern tatsächlich auf einer höheren Risiko-Aversion der Investoren beruhte, beweist der Umstand, dass Platin und Palladium kaum anziehen konnten. Die beiden Platin-Metalle würden noch deutlich stärker als Silber unter einer erkennbaren wirtschaftlichen Abkühlung leiden, da das Anleger-Interesse geringer ist. Kräftig nach oben ging es aber auch mit den Kursen für Öl und Öl-Produkte, da man fürchtet, der aktuell noch üppige Öl-Fluss aus Russland könnte abebben.
Mit einer nachhaltigen Rallye bei Öl, Gold und Silber rechnen wir aber dennoch nicht, da politische Börsen bekanntlich kurze Beine haben. Und zumindest wenn Moskau es mit der Einverleibung der Krim-Halbinsel bewenden lässt, dürften sich auch die Aktien-Kurse zeitnah erholen.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader
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