Von Stefan Böhm
Nach dem kräftigen Kursrückgang in der vergangenen Woche ist der Abwärtstrend weiterhin intakt. Zudem herrscht Nervosität vor der US-Berichtssaison: Von der Wall Street sind vor der Veröffentlichung der ersten Unternehmenszahlen keine großen Impulse zu erwarten.
Die Zahlen zu Auftragseingängen und Industrieproduktion sind in Deutschland deutlich schlechter ausgefallen als erwartet. Rezessionsängste sind dank des guten Konsumklimas dennoch nicht angebracht.
Unterstützung vom schwachen Euro
Bedenklich ist vor allem, dass die aktuelle Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen zu einem Dauerzustand werden könnte. Das würde die Wachstumsprognosen dauerhaft eintrüben. Die gestiegenen Exportchancen aufgrund des niedrigeren Eurokurses sollten sich aber positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken und sich mittelfristig auch wieder zu steigenden Auftragseingängen führen. Auch die expansive Finanzpolitik der EZB und eine Beruhigung der Ukrainekrise können sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Konjunkturdaten stehen in dieser Woche nur wenige wichtige an, dafür rückt in den USA der Start in die Quartalsberichtssaison in den Blickpunkt. Den Auftakt machte wie immer der Aluminiumkonzern Alcoa. Richtig interessant wird es aber erst kommende Woche.
Fazit: Die technische Unterstützung bei 9.200 Punkten konnte die Bären nicht aufhalten und der Dax fiel sogar unter die 9.000 Punkte. Das steigert die Verunsicherung an den Märkten noch. Umso wichtiger wäre ein positiver Start in die US-Berichtssaison.
Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.
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