Von Stephan Feuerstein
Bereits Anfang November wurde die damalige „Jahresendrallye“ gefeiert, die – ähnlich wie die Schokoladennikoläuse – offenbar in jedem Jahr eher „in den Regalen“ steht. Nun sind die Kurse an den Aktienmärkten nach einem anfänglich positiven Start in den Börsenmonat Dezember doch noch zusammengeklappt. Anleger, die sich gerne mit Zahlen beschäftigen, hoffen nun noch auf eine schnelle Trendwende nach oben. Denn sonst läuft der Dax Gefahr, dass auch für das Gesamtjahr 2014 ein negatives Vorzeichen in die Geschichte eingeht.
Eigentlich ist der Dezember ein guter Börsenmonat. Je nach Betrachtungsweise sogar ein sehr guter! Zumindest, wenn man den Untersuchungszeitraum weit aufmacht. In den vergangenen 35 Jahre beispielsweise ist der Dezember (neben dem April) statistisch der stärkste Monat beim Dax. Verkürzt man die Betrachtungsweise auf den Zeitraum seit der Jahrtausendwende, bleibt der Dezember zwar immer noch ein guter Börsenmonat, liegt aber hinter dem November und vor allem hinter dem April ganz klar zurück. Vor allem im Hinblick auf die Fortsetzung der Abschwächung zum Wochenauftakt wird es nun aber unwahrscheinlich, dass der Dax bis Ende des Monats noch ein positives Ergebnis vorweisen kann – selbst, wenn es nach den Weihnachtsfeiertagen dann doch noch von dem einen oder anderen Marktteilnehmer zu Käufen kommt.
Einstiegskurse im ersten Quartal?
Gehen wir in der Statistik weiter, zeigen sich der Januar und der Februar als Börsenmonate, in denen man eher abstinent bleiben sollte. Beziehungsweise – möchte man es positiver betrachten – in denen sich wieder interessante Einstiegskurse ergeben könnten. Denn das Gesamtjahr – ein so genanntes „Fünfer-Jahr“ ist statistisch ebenfalls stark. Darüber hinaus kommt noch hinzu, dass es sich bei 2015 um ein Vorwahljahr in den USA handelt, das in der Regel ebenfalls mit Kursstärke glänzen kann. Man darf daher nun gespannt sein, wie stark sich der aktuell begonnene Abwärtsdruck fortsetzt. In der Regel neigen die Marktteilnehmer zu Überreaktionen, so dass sich bei sehr starkem Pessimismus dann wieder Gelegenheiten ergeben, sich für den Rest des kommenden Jahres zu positionieren. Insofern bleiben wir bei unserer Einschätzung der vergangenen Woche im Hinblick auf eine mittelfristige Strategie: Abwarten.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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