Von Marc Nitzsche
Seit Mitte Dezember deutet sich bei den Silber-Notierungen eine Bodenbildung im Bereich um knapp 16 US-Dollar an. Damit sind die Chancen erkennbar gestiegen, dass die Zeiten des kontinuierlichen Preisverfalls bei dem weißen Edelmetall der Vergangenheit angehören und der Markt bis auf weiteres zumindest in eine Seitwärtsbewegung übergeht. Damit wäre gleichzeitig auch der Grundstein für eine neue Silber-Hausse gelegt, zumal es auf Sicht von einigen Jahren nicht zu unterschätzende Argumente dafür gibt, dass die Bullen das Ruder beim kleinen Bruder des Goldes zurückerobern.
Nachfrage-Schub impliziert Angebotsdefizit
So rechnet das Silver Institute bis 2018 mit einem Anstieg der industriellen Nachfrage um 27 Prozent auf 680 Millionen Unzen. Besonders dynamisch in die Höhe schnellen soll der Bedarf der Photovoltaik- und der Kraftfahrzeug-Industrie. Aber auch die Hersteller von Batterien und Legierungen dürften gegenüber 2013 deutlich mehr Silber abnehmen. Um die erhöhte Nachfrage problemlos bedienen zu können, müsste die Minen-Produktion erheblich ausgeweitet werden. Bei den niedrigen Silber-Preisen und den hohen Abbau-Kosten ist das aber unwahrscheinlich, so dass ein Angebotsdefizit vorprogrammiert sein dürfte.
Vorerst keine neue Rallye
Ungeachtet der bullischen langfristigen Perspektiven sollte sich Silber kurzfristig getreu dem Motto „die Baisse nährt die Baisse“ weiter verbilligen. Diese Annahme ergibt sich aus dem Umstand, dass die Large Speculators bei Silber ihre Short-Positionen immer stärker ausbauen. Dem daraus resultierenden Kurs-Druck hat der Markt derzeit nicht viel entgegenzusetzen. Insofern können sich Privat-Anleger mit Long-Engagements in Silber noch etwas Zeit lassen!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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