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Positive Überraschungen möglich

Donnerstag, 15. Januar 2015 um 14:28

Von Wolfgang Braun
Die Feiertage sind vorbei, an den Börsen wird es in den nächsten Wochen wieder vermehrt Unternehmensmeldungen geben. Dann stehen die Zahlen für das Abschlussquartal 2014 an. Alcoa hat am Montag den Auftakt an der Wall Street gemacht. Am selben Tag gab auch SAP einen groben Einblick in den Geschäftsverlauf des vierten Quartals. Die Entwicklung beim Softwarehaus entspricht etwa den Erwartungen. Die Aktie zog dennoch kräftig an – ein Muster, das sich in den nächsten Wochen wiederholen könnte.

Erwartungen gesenkt

Wie zuletzt üblich haben die Analysten in den Wochen vor Veröffentlichung der Daten ihre Erwartungen deutlich gesenkt. Für den S&P 500 rechnen die Experten jetzt noch mit einem Zuwachs der operativen Gewinne im Vergleich zum Vorjahr von 8 Prozent. Da die US-Wirtschaft derzeit kräftig wächst, sieht die Prognose konservativ aus. Wahrscheinlich werden die Unternehmen daher wie gewohnt in der Mehrzahl die Vorgaben übertreffen, so dass am Ende ein prozentual zweistelliger Gewinnzuwachs realistisch ist. Für das Gesamtjahr 2015 rechnen die Analysten übrigens mit einem Gewinnanstieg von 12 Prozent. Auch das sieht nicht zu hoch aus, wenn man die gut geölte Konjunktur berücksichtigt. Allerdings liegen die Margen bereits jetzt auf Rekordhoch. Eine Selbstverständlichkeit ist das Erreichen der Schätzung auch nicht.

Etwas Geduld

Die deutschen Unternehmen lassen sich mit der Vorlage ihrer Geschäftszahlen wie gewohnt etwas mehr Zeit. Das gilt vor allem für die Nebenwerte, die wir hauptsächlich auf dem Radar haben. Hierzulande läuft die Konjunktur eher schleppend. In der jüngeren Vergangenheit haben sich die Blue Chips aber auch im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld glänzend geschlagen. Dazu profitieren die Konzerne vom Verfall des Euro. Das Beispiel SAP zeigt, dass die Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt sind. Das zeigt sich auch im deutlich geringeren KGV des Dax, das für das laufende Jahr bei 12 liegt. Der S&P 500 bringt es dagegen auf ein Gewinnvielfaches von gut 15. Insgesamt sehe ich gute Chancen, dass die Berichtssaison eher positive Überraschungen bringt.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Aktien-Strategie“. Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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