Von Stephan Feuerstein
„Nie mehr fallende Kurse“ titelten wir in der vergangenen Woche an dieser Stelle bei einem Dax-Stand von 11.500 Punkten. Nun stehen wir nach einer Woche rund 700 Punkte höher, ein Ende der Rallye ist aber nach wie vor nicht in Sicht. Und so stellen sich zwei Fragen: Während die Pessimisten sich fragen werden, wann diese Blase endlich platzen wird, fragen sich die Optimisten, wann die nächste Etappe bei 13.000 Punkten wohl erreicht werden wird. Vorerst sieht es eher so aus, als ob die Optimisten am Ball bleiben werden und dafür gibt es mit dem geldpolitisch geöffneten Geldhahn der Europäischen Zentralbank mindestens einen gewichtigen Grund.
Steigende Kurse, steigende Zurückhaltung?
Ebenfalls in der vergangenen Woche hatten wir auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Stimmung der Marktteilnehmer aktuell keineswegs zu den gestiegenen Kursen passt. So zeigt sich momentan ein hohes Maß an Zweiflern. Ein Punkt, der für vorerst weiter steigende Notierungen spricht, so dass die zuvor erwähnte Frage nach dem Erreichen der Marke von 13.000 Punkten durchaus ihre Berechtigung hat. Allerdings fällt auf, dass das Thema „Dax“ allmählich auch wieder von den Medien aufgegriffen wird, die eher seltener über das Geschehen an der Börse in dieser Form berichten. Ein Punkt, der zumindest darauf schließen lässt, dass die aktuelle Bewegung in einem fortgeschrittenen Stadium angelangt ist. Dies verdeutlicht aber alleine schon das Chartbild an sich, hierzu muss man nun keine TV-Zeitschriften durchforsten. Aber, um den Zustand des Marktes besser einschätzen zu können, sollte man vielleicht doch die eine oder andere Stimmung „einfangen“. Denn wenn die Masse beginnt, euphorisch zu werden und die Medien Kursziele über 20.000 Punkte in Aussicht stellen, wird es allmählich gefährlich. Dann sollte man die Gewinne der aktuellen Rallye allmählich ernten. Noch könnten uns aber noch ein paar freundliche Wochen zuvor erfreuen.
Auswahl wird schwieriger
In der vergangenen Woche hatten wir eine Short-Position auf den Ölpreis vorgestellt (WKN VZ7YNT), die seit unserem Einstieg am Donnerstag mittlerweile rund 70 Prozent anziehen konnte. Wir rechnen beim Öl aber weiterhin mit nachgebenden Notierungen, so dass wir diese Position nach wie vor für interessant erachten. Am Aktienmarkt selbst wird es aber immer schwieriger, interessante Perlen auszugraben. Aber auch hier haben wir in der aktuellen Ausgabe doch noch zwei vielversprechende Trades gefunden.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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