Von Marc Nitzsche
Abgesehen von der Renaissance des US-Dollars werden insbesondere die (Industrie)-Metall-Notierungen bereits seit längerem von der nachlassenden wirtschaftlichen Wachstums-Dynamik im Reich der Mitte belastet. Anleger, die diesbezüglich auf eine Trendwende gehofft hatten, wurden unmittelbar zu Wochenbeginn eines Besseren belehrt. Denn der Zustand der weltweit zweitgrößten Ökonomie wird offenbar immer prekärer. Und da China das Land mit dem höchsten Metall-Verbrauch ist, sollten die Nachfrage-Sorgen neue Nahrung erhalten.
Ex- und Importe zuletzt rückläufig
Im Februar fielen die Importe auf Monatsicht um mehr als 12 Prozent und damit so stark wie seit Mai 2009 nicht mehr, als die Weltwirtschaft noch mit der Finanzkrise kämpfte. Die Ausfuhren sanken im selben Zeitraum sogar um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Beobachter hatten mit einem Plus von gut 10 Prozent gerechnet. Ursächlich für diesen Optimismus war der Umstand, dass das chinesische Neujahrsfest im Februar die wirtschaftliche Aktivität bremst und es danach zügig wieder besser läuft. 2015 scheint dem nicht so zu sein. Damit ist das Wachstumsziel von 7,1 Prozent ernsthaft gefährdet.
Peking unter Druck
Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste Peking eigentlich zu stimulierenden Maßnahmen für die taumelnde Volkswirtschaft greifen. Nach bereits zwei erfolglosen Zinssenkungen sind die weiteren Möglichkeiten aber begrenzt, zumal die USA dem Land schon länger eine künstliche Schwächung des Yuan vorwerfen, um die Exporte anzukurbeln. Solange Chinas Wirtschaft nicht stärker wächst, sind nachhaltig steigende Metall-Notierungen wenig wahrscheinlich.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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