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Deutsche Bank: Jetzt auf Turnaround setzen?

Dienstag, 9. Juni 2015 um 13:22

Von Stefan Böhm
Erst vor wenigen Wochen gab es bei der Deutschen Bank eine bislang beispiellose wie turbulente Hauptversammlung, die das Führungsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain nur mit Ach und Krach entlastete und für eine neue Amtszeit bestätigte. Die Zustimmungsquote von 61 Prozent war eine krachende Ohrfeige für die seit drei Jahren amtierenden Co-Vorsitzenden. Nun gab es einen überraschenden Rückzieher.

Kein erneuter Strategieschwenk

Der seit 2013 im Aufsichtsrat als Vorsitzender des Prüfungsausschusses tätige Brite John Cryan soll ab Juli Jains Position einnehmen und nach dem Rückzug Fitschens im Mai 2016 die Deutsche Bank alleine führen. Jain und Fitschen gelang es in den drei Jahren ihrer Regentschaft nicht, die Deutsche Bank neu aufzustellen und von den Lasten der Vergangenheit zu befreien. Im Gegenteil: Immer neue Rechtsstreitigkeiten und ein absackender Aktienkurs vermittelten den Eindruck, dass sich die Talfahrt eher noch beschleunigt. Mit Cryan soll nun der Neuanfang gelingen. Einerseits ist es positiv, dass die Deutsche Bank die Reißleine gezogen hat – besser spät als nie. Andererseits muss man sich die Frage stellen, ob mit Cryan wirklich ein Neuanfang möglich ist. Der Brite hat zwar einen guten Ruf als Sanierer, den er bei der UBS bereits unter Beweis stellte. Aber er ist auch ein Investmentbanker wie Jain, der am zuletzt eingeschlagenen Kurs festhalten wird. Der Verkauf der Postbank und die Abwendung vom Privatkundengeschäft werden weitergehen.

Keine Schonfrist

Für Cryan spricht, dass er als bisheriger Aufsichtsrat genau über die Probleme der Bank Bescheid weiß. Das ist wichtig, denn eine Schonfrist wird es angesichts der vielen Baustellen für ihn nicht geben. Andererseits sitzt er erst seit 2013 im Aufsichtsrat – zu kurz, um für die Probleme der Vergangenheit verantwortlich zu sein. Auch das ist ein Pluspunkt. Ob er der großen Aufgabe gewachsen sein wird, bleibt jedoch abzuwarten, schließlich gibt es mit Paul Achleitner auch noch ein Machtzentrum im Aufsichtsrat, das mitregiert und es einem Vorstand nicht immer leicht macht, wie jetzt Jain und Fitschen erfahren mussten.

Die Aktie der Deutschen Bank hat auf diese Nachricht anfangs mit einem Freudensprung reagiert. Dabei hat sich im Chart eine deutliche Kurslücke aufgetan, die aber bereits wieder geschlossen wurde. Die Euphorie an der Börse währte nur kurz, denn an den Problemen der Bank hat sich durch die Personalentscheidung erst einmal nichts geändert. Entscheidend ist aber die schwache Verfassung des Gesamtmarktes – das hält derzeit die meisten Anleger davon ab, bei der Bankaktie auf einen Turnaround zu setzen.

Fazit: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Personalentscheidung kann zum Wendepunkt für die Aktie werden. Die Skandale und die Negativpresse der vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass der Titel auch im Vergleich zu anderen Bankaktien niedrig bewertet ist. Aktuell sollten Anleger angesichts der Schwäche des Gesamtmarkts aber abwarten, ob die Unterstützungszone bei 28 / 27 Euro hält.

Stefan Böhm ist Chefredakteur des DaxVestor.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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