Von Marc Nitzsche
Unter Investment-Gesichtspunkten ist der weltweit größte Kupfer-Produzent Codelco zugegebenermaßen nicht sonderlich interessant, da der Konzern vollständig im Eigentum des chilenischen Staats steht und Anleger damit keine Möglichkeit haben, sich an dem Branchen-Primus zu beteiligen.
Vollständig ignorieren sollte man den Bergbau-Giganten dennoch nicht. Immerhin gibt Codelco meist im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Geschäfts-Ergebnisse regelmäßig auch eine Einschätzung zur Kurs-Entwicklung des roten Metalls ab. Und zumindest längerfristig zeigten sich die Chilenen diesbezüglich zuletzt durchaus bullisch, obwohl es im Auftakt-Quartal 2015 nicht optimal lief.
Gewinn-Schwund trotz Ausstoß-Plus
So sank der Gewinn in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent auf 312 Millionen US-Dollar, obwohl die Abbau-Kosten leicht reduziert und die Produktion um 3 Prozent auf 394.000 Tonnen Kupfer erhöht wurden. Dies genügte unter Strich jedoch nicht, um den deutlichen Rückgang der Kupfer-Notierungen zu kompensieren.
Auf der anderen Seite soll der Markt in maximal eineinhalb Jahre einen kleinen Überschuss und innerhalb von drei Jahren wieder ein Angebots-Defizit aufweisen, das aus einem Mangel aus neuen Projekten resultiert. Die jüngst zusätzlich in Produktion gegangenen Lagerstätten dürften 2017 ihren Zenit überschreiten. Gleichzeitig sollten weitere Stimulus-Maßnahmen aus Peking sowie eine anhaltend lockere Geldpolitik die Kupfer-Nachfrage stützen. Und da Rio Tinto dies ähnlich sieht, dürfte sich das rote Metall längerfristig in der Tat wieder verteuern.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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