Von Marc Nitzsche
Ziemlich genau zum Höhepunkt des Uran-Hypes zwischen Ende 2003 und Mitte 2007 lancierte die US-Terminbörse CME Uran-Futures, auf die wegen der zu geringen Umsätze mittlerweile aber keine Derivate mehr angeboten werden. Daher haben Anleger, die von steigenden Preisen für den Energie-Rohstoff ausgehen, nur die Möglichkeit, ihr Geld in Unternehmen zu investieren, die in der Branche tätig sind. Zuletzt ist selbst Warren Buffett auf diesen Zug aufgesprungen und sicherte sich für 50 Millionen US-Dollar ein Drittel an einem neuen Uran-Brennstoff-Lager in Kasachstan.
Bald deutlich teurer?
Nicht uninteressant sind allerdings auch Aktien von Uran-Produzenten, da der Markt spätestens in einigen Jahren abermals ein spürbares Angebots-Defizit aufweisen sollte. Aktuell verbrauchen die 435 Kernkraftwerke jährlich 175 Millionen Pfund Uran. Durch den Bau zahlreicher zusätzlicher Reaktoren dürfte der globale Bedarf in den nächsten zehn Jahren auf 230 Millionen Pfund steigen. Dieses Nachfrage-Plus wird nur schwer zu bedienen sein, da viele Konzerne ihre Uran-Projekte im Zuge des Preis-Verfalls zu langsam entwickelten oder ganz auf Eis legten, nachdem immer mehr Behörden den Betrieb untersagen.
Nicht zu viel riskieren
Trotz des unbestreitbaren Aufwärtspotentials wird der Uran-Preis dank der üppigen Vorräte nicht von heute auf morgen explodieren. Deshalb bietet sich als Spezial-Investment vor allem die Cameco-Aktie an. Denn anderes als unzählige kleinere Konkurrenten wird der Branchen-Primus aller Voraussicht nach lange genug existieren, um von den höheren Uran-Preisen zu profitieren. Zu Kursen unter 15 Dollar ist das Papier somit ein vielversprechendes Langfrist-Investment.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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