Von Marc Nitzsche
Mittlerweile bestehen kaum noch Zweifel, dass 2015 ein El Nino-Jahr wird. So schätzt die US-Wetter-Behörde NOAA die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens des Klima-Phänomens im kommenden Herbst/Winter auf 90 Prozent. Andere Computer-Modelle gehen sogar von bis zu 95 Prozent aus. Daher muss fest damit gerechnet werden, dass das „Christkind“ dem „blauen Planeten“ extreme Wetter-Verhältnisse beschert, die vor allem die Rohstoff-Märkte durcheinander wirbeln werden.
Dies gilt umso mehr, als Meteorologen eine weit überdurchschnittliche El Nino-Intensität befürchten, nachdem die Wasser-Temperaturen vor Peru Anfang Juli bereits höher waren als im zweitstärksten El Nino-Jahr aller Zeiten (1982). Für eine hohe Ausprägung des Phänomens sprechen darüber hinaus die vielen Hurrikans vor der amerikanischen Westküste noch vor dem offiziellen Beginn der Wirbelsturm-Saison, der plötzliche Winter-Einbruch in Peru sowie die rekordverdächtigen Regenfälle und Überschwemmungen rund um den Globus.
Wie sich mutige Anleger positionieren sollten
Besonders aussichtsreich ist es, in El Nino-Jahren auf höhere Kaffee-Preise zu spekulieren, da es in den Anbau-Gebieten sowohl zu Dürren als auch zu übermäßigen Niederschlägen kommt. Deshalb prognostizieren einige Experten eine Verdopplung des Arabica-Preises. Ausbleibender Regen in Asien und Australien könnten überdies steigende Weizen-, Baumwolle- und Reis-Preise zur Folge haben, während das in der Regel warme US-Wetter und der damit einhergehende geringere Heiz-Bedarf die Öl- und Gas-Preise belasten sollten.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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