Von Stephan Feuerstein
Der Rückgang an den asiatischen Aktienmärkten hat Investoren zuletzt verunsichert. Hierzulande ging dieser „Aktiencrash“ mit dem Hin und Her um Griechenland fast völlig unter. Dies ist insofern interessant, als dass der Einfluss – im positiven wie im negativen Sinn – aus China für die weltweiten Aktienmärkte im Vergleich zu dem von Griechenland durchaus als enorm bezeichnet werden kann. Und so ist es kein Fehler, die konjunkturelle Entwicklung Chinas aktuell etwas mehr im Blickfeld zu behalten. Fällt diese weiter zurück, dürfte dies entsprechende Spuren an den Weltmärkten hinterlassen. Dies gilt ganz besonders, da vor allem der Dax hierzulande eher wieder in den „Feierlaunen-Modus“ umgesprungen ist.
Positive Einflüsse weiterhin preistreibend
Das hierzulande wie auch in Japan extrem billige Geld wirkt nach wie vor kurstreibend und sollte den Aktienmarkt weiter nach oben schieben. Dennoch ist diese Betrachtungsweise zu pauschal, denn das billige Geld war schließlich auch im April vorhanden, als der Dax zu einer Korrekturphase übergegangen ist. Mit dem billigen Geld sollte sich der deutlich zurückgekommene Ölpreis aber ebenfalls konjunkturstimulierend auswirken und hat daher ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Aktienkurse. Aber auch hier gilt, was bereits beim Einflussfaktor „billiges Geld“ aufgeführt wurde: Der niedrige Ölpreis war auch im April bereits günstig und dennoch kam es zu einem Rücksetzer. Man sollte sich also kurzfristig nicht von diesen Daten zu isoliert vereinnahmen lassen.
Langfristig sehr hohe Kursniveaus
Wählt man bei der Betrachtung der Notierungen einen für den Handel mit Turbos eigentlich eher unüblichen Monatschart, so verdeutlicht dies die weltweit extrem hohen Notierungen in Verbindung mit Verkaufssignalen in diesen Zeitebenen. Genau dies mahnt aktuell zur besonderen Vorsicht, da die technischen Bewertungsniveaus mittlerweile an den Bereichen von 2000 beziehungsweise 2007 angekommen sind und teilweise sogar klar darüber liegen. Die langfristigen Chartbilder deuten daher zumindest eine Unterbrechung der seit 2008 zu beobachtenden Aufwärtsbewegung an. Was letztendlich der ausschlaggebende Impuls sein könnte, warum die Notierungen dann tatsächlich gen Süden tendieren, kann aktuell noch nicht bestimmt werden. Auch sind die Signale bislang nur in der sehr langfristigen Zeitebene erkennbar. Dafür dort aber äußerst deutlich, so dass man sich von der allgemein eher freundlichen Stimmung vielleicht nicht ganz so anstecken lassen sollte. Zumindest dürfte ein vorsichtiges Agieren letztendlich das eigene Kapital schonen.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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