Von Marc Nitzsche
Ausgehend vom im Frühjahr 2011 erreichten Allzeithoch ist der Bloomberg Commodity Index bis zum heutigen Tag bereits um knapp 50 Prozent eingebrochen. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile immer mehr Experten ein Ende der Rohstoff-Baisse propagieren. Auch wenn bei vielen (Edel-) Metallen und Energie-Trägern eine baldige Boden-Bildung nicht völlig ausgeschlossen erscheint, dürfte es aktuell noch verfrüht sein, auf eine nachhaltige dynamische Kurs-Erholung bei diesen Natur-Schätzen zu setzten.
Nur China kann Trendwende herbeiführen
Immerhin sorgt die maue chinesische Konjunktur dafür, dass beispielsweise der Bedarf an Kupfer, Silber, Platin, Palladium oder Öl nicht mehr so stark wächst wie noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig produziert das Land immer gewaltigere Mengen Aluminium, aber auch Zink und Blei, um den Preisverfall durch einen höheren Ausstoß zu kompensieren. Zusätzlich befeuert wurden die Ängste vor einem weiter nachlassenden wirtschaftlichen Wachstum im Reich der Mitte durch die jüngste Yuan-Abwertung, die in Dollar gehandelte Rohstoffe verteuert. Zudem belastet diese Maßnahme das Vertrauen in die offiziellen volkswirtschaftlichen Zahlen.
Abgesehen von der Furcht vor einer weiteren Abschwächung des chinesischen Wachstums werden die Rohstoff-Notierungen auch durch die boomende US-Konjunktur belastet, da diese die Notenbank demnächst veranlassen wird, die Zinsen anzuheben. Diese Aussicht dürfte eine weiter anhaltende Dollar-Rallye bewirken, bevor der Greenback nach der Zinserhöhung eventuell leicht abwertet. Frühestens dann könnten sich ausgewählte Rohstoffe leicht erholen.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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