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Die Ukraine zahlt nicht

Dienstag, 3. November 2015 um 13:43

Von Bernd Niquet

Ist die Ukraine zahlungsunfähig oder nur momentan zahlungsunwillig? Eine spannende und dubiose Situation, in der wir uns da gegenwärtig befinden.

Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Bis Dezember gibt es nicht einmal Brühwürfel im Austausch oder als Rückzahlung für die fälligen Anleihen des Landes.

Ich will kurz den Ablauf der Geschehnisse aufzeigen, exemplarisch anhand der am 13. Oktober fällig gewordenen Euro-Anleihe der Ukraine:

Am 1.9. 2015 teilte mir meine Bank mit: „Die Rückzahlung erfolgt gemäß den in dem Wertpapierprospekt festgelegten Bedingungen.“

Mit Datum 29.9. 2015 kam dann das bereits geschilderte Umtauschangebot, versehen mit der Klausel, dass dann, wenn die Mehrheit der Anleihegläubiger es annimmt, es für alle gilt. In diesem Zeitraum muss die Notierung der Anleihe auch auf „flat“ umgestellt worden sein, so dass der Kurs seitdem die Stückzinsen beinhaltete.

Kurz vor der Fälligkeit der Anleihe am 13.10. konnte sie noch gehandelt werden. Anschließend war die Notierung ausgesetzt. Doch es passierte nichts.

Auf mehrmalige Anfragen bei meiner Bank erhielt ich die Nachricht, dass man keine Informationen besitze.

Am 30 10., also knapp zwei Wochen nach Fälligkeit, bemerkte ich, dass die Anleihe plötzlich wieder gehandelt wird. Und meine Bank konnte nach längerer Suche eine Nachricht ausfindig machen, die ihr jedoch von ukrainischer Seite nicht aktiv übermittelt worden war.

Diese Nachricht lautet folgendermaßen: “On 22. September 2015, the Cabinet of Ministers of Ukraine, on the basis of powers granted to it under Ukrainian law, adopted a resolution suspending scheduled payments of principal and interest, under certain dept instruments of Ukraine and FinInPro (described in the next paragraph) which fall due during the period from 23. September 2015 through 1. December 2015.”

Übersetzt bedeutet das in Kurzform: Das ukrainische Kabinett hat eine Resolution verabschiedet, die geplanten Zahlungen von Kapital und Zinsen in der Zeit vom 23. September 2015 bis 1. Dezember 2015 auszusetzen.“

Interessant ist daran das Datum: Am 22.9. hat man einseitig ein Rückzahlungsmoratorium beschlossen – und zwar für die Anleihe und die Zinsen – anschließend jedoch noch ein Umschuldungsangebot unterbreitet, das explizit die Zinszahlung beinhaltete.

Das alles ist äußerst merkwürdig und unwürdig. Meine Sympathien für das Land wird das zwar nicht zerstören, doch man muss wohl sagen: Die Ukraine ist bisher mitnichten auch nur annähernd in Europa angekommen.

Und was ist eine Staatspleite, wenn nicht das?

Was aber noch weit erstaunlicher anmutet, ist, dass nirgendwo darüber berichtet wird. Da haben wir wegen der Ukraine unsere guten Beziehungen zu Russland ruiniert – und jetzt geht das Land pleite. Doch das interessiert hierzulande niemanden.

Niemand hilft und niemand berichtet darüber!!!

Aber wir haben ja unsere Flüchtlinge... .

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

 

****************** ACHTUNG! Neues Buch: **********************

Bernd Niquet, „Die bewusst herbeigeführte Naivität“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2014, 265 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-95744-306-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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